Mit Intensität und Ausdruckskraft

von Redaktion

Das Trio Alba brilliert in der Reihe „Klassik! Bad Aibling “ im kleinen Kursaal

Bad Aibling – Es sollte öfter nach Bad Aibling kommen, das Trio Alba. Mit dem letzten Konzert dieser Saison in der Reihe „Klassik! Bad Aibling“ begeisterten Livia Sellin (Violine), Philipp Comploi (Violoncello) und Chengcheng Zhao (Klavier) das Publikum im kleinen Kursaal. Auch eine zeitgenössische Komponistin stand auf dem Programm.

Mit dem Trio in g-Moll op. 17 von Clara Schumann eröffneten die Musiker den Abend. Schwelgerische Melodik und zarte Lyrismen, aber auch spannungsgeladene Passagen charakterisierten das Allegro moderato, das vom Trio Alba fein ausbalanciert mit großer Spielfreude zum Erklingen gebracht wurde. Auf ein heiteres Scherzo, in dem das Thema der Violine und der samten-weiche Ton des Cellos berührten, folgte ein inniges, weit ausschwingendes Andante, das allerdings hin und wieder durch das Krächzen der Krähen im Kurpark begleitet wurde. Das Klavier begann den Satz, bald darauf leuchteten Violine und Cello mit einem wunderschönen Gesang. Das Werk endete ausdrucksstark mit einem sich effektvoll steigernden Allegretto.

Aus aufwühlenden, bizarren Klangmustern bestand das Stück „Give me phoenix wings to fly“ von Kelly-Marie Murphy, die mit dem Trio Alba persönlich bekannt ist. „Zeitgenössische Komponisten kann man auch kennenlernen“, so Livia Sellin, die das Werk kurz vorstellte. Die drei Sätze „Feuer“, „Düstere Zerstörung“ und „Wiederherstellung“ beziehen sich auf den Mythos vom Vogel Phoenix, der aus der Asche wieder neu entstanden ist.

Hektisch, aggressiv und in rasender Rasanz erklang der erste Satz „Feuer“. Das Trio Alba spielte mit einer den Atem nehmenden Intensität, Dynamik und Ausdruckskraft. Mitunter erinnerte die monotone Rhythmik mit den vibrierenden Sechszehnteln an Filmmusik von „Psycho“. Im zweiten Satz fesselten vom Klavier begleitete, schmerzlich langgezogene Töne des Cellos, das vom leisen Lied einer Amsel im Kurpark melancholisch ergänzt wurde. Der musikalisch komplexe letzte Satz war geprägt von zahlreichen elektrisierenden Pizzicatoeffekten.

Mit dem Trio in g-Moll Op. 15 von Bedrich Smetana endete das Konzert. Pathetisch klang das Hauptthema der Violine im Moderato assai, das vom Klavier gesteigert aufgenommen wurde. Ein immer atemloser dahinstürmendes Accelerando beschloss den Satz in traurigem Moll. Licht und Schatten wechselten im zweiten Satz, in dem die Trauer nur kurz von fatalistischer Entschlossenheit unterbrochen wurde. Im stürmischen Presto Finale zeigte das Trio Alba noch einmal viel Leidenschaft und spielerische Energie.

Für den minutenlangen Beifall bedankte sich das Trio mit dem sechsten Satz aus Brahms´ Ungarischen Tänzen.Georg Füchtner

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