Pittenhart – Ausschließlich Porträtarbeiten zeigt der Künstler Hermann Heiss in seiner neuen Ausstellung in seinem Atelier. Zu sehen sind 30 Porträts von historischen Personen, die allesamt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren. Gut zwei Drittel der gezeigten Bilder stellen jüdische Personen dar. Der zunehmende Antisemitismus in Politik und Gesellschaft war Anlass für den Künstler, sich mit dem Thema ausführlich zu befassen. Heiss malte die Menschen überwiegend in altmeisterlicher Technik und verwendete dabei Ölfarben. Vorbilder waren dabei Porträtfotografien.
Dem Malen gingen intensive Nachforschungen voraus, um in Frage kommende Personen zu finden. Das Schwierigste war hierbei das Urheberrecht und die Zustimmung der Inhaber, dieses Urheberrechtes zu erhalten.
So ist in der Ausstellung Kurt Eisner zu sehen, erster bayrischer Ministerpräsident. „Wieso hängt dieses Porträt nicht in jedem Rathaus? Wurde dieser Politiker verbannt, weil er Jude und Sozialdemokrat war?“, fragt Hermann Heiss. Das Porträt eines Paul Ehrlich würde jede Arztpraxis auffrischen und die Porträts der Geschwister Goudstikker passten als Vorbild in jedes moderne Fotostudio, so wie die Gemälde von Adolf Rosenberger und Josef Ganz in jedes Porsche- oder VW-Haus gehörten, meint Heiss. Der Künstler hat für jeden Porträtierten eine kurze Vita gefertigt. So kann der Besucher selbst durch die Ausstellung wandern.
Die Ausstellung ist in der kleinen Galerie in Altersham 13 bei Pittenhart zu sehen – bis 2. Juni, jeweils Samstag und Sonntag, sowie am 30. Mai, immer von 14 bis 18 Uhr. Werktags können gesonderte Termine vereinbart werden, unter 0160/8595273.