Ein Opernfestival mit einzigartigem Profil

von Redaktion

Am 22. Juni startet das Immling Festival in Spielzeit 2024 – Klangvolle Einstimmung im Sternenzelt

Halfing – Ein weißer Pfau begrüßte mit lautem Ruf die ersten Gäste: Das Sternenzelt erstrahlte in vollem Glanz – wie auch die werten Besucher, die nach und nach den Eingangsbereich füllten: Kurz vor Beginn der Festspielzeit hatte das Immling-Festival Förderer, Freunde und Sponsoren zu einem Galaabend ins Sternenzelt geladen.

Neues Logo
für das Festival

Auf dem Weg ins festlich dekorierte Sternenzelt begegnete man Schaufensterpuppen in kunstvollen Kostümen: ein Teil des Kostümbildes einer „Aida-Produktion“ vergangener Jahre. Im Bühnenbereich war auf großer Leinwand über dem Konzertflügel das neue Logo des Immling-Festivals zu sehen: Bunte Noten, die von unten nach oben streben. Die Spielzeit hält vom 22. Juni bis 18. August etliche Opern- und Musical-Aufführungen sowie Konzeres bereithält. Vor der Begrüßung durch den Intendanten Ludwig Baumann, der musikalischen Leiterin Cornelia von Kerssenbrock und dem Vorsitzenden des Förderclubs Immling, Michael Schneider, stellte Graf Orlofsky (Maria Helgath) erst einmal die Regeln des Abends auf: „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus „Die Fledermaus“. An das strikte Langweilverbot hielt man sich gerne, denn der Abend war voller bekannter Arien und Gesangsbeiträgen, die meisten aus den diesjährig gespielten Opern.

„Immling hat als Opernfestival ein einzigartiges Profil. Sein Bestreben in Sachen Nachwuchsförderung ist unvergleichlich“, sagte Michael Schneider. Die Intendanz von Immling habe das einzigartige Talent, aus der Masse der Nachwuchssänger diejenigen Stimmen mit Potenzial auf eine Weltkarriere herauszuhören und für Immling zu engagieren. „Andere holen sich die Stars, wir machen sie,“ so Baumann.

„Meine Konzertreisen führen mir immer wieder die große Wertigkeit von Kultur vor Augen – gerade in wirtschaftlich schwachen Ländern macht Musik so viel mit Menschen“, so Cornelai von Kerssenbrock. Dass die bayerische Politik in der Schule Kunst und Werken zusammenlegen, bedeute für sie einen herben Rückschritt. Wie wichtig Musik für die kindliche Entwicklung sei, erlebe das Immling-Festival alljährlich in den Produktionen der Akademie Immling, den Kinderopern und -chören. Ausschnitte aus „Fame – das Musical“, vom Musicalchor gesungen und getanzt, verdeutlichte, wie Immling mit Jugendlichen arbeitet.

Mit Diana Alexe hat Immling heuer eine zauberhafte Julia-Besetzung: Charles Gounods „Roméo et Juliette“, unter der Regie von Michael Sturm, verspricht eine glamouröse und doch tiefsinnige Inszenierung. Für die zwei Arien, die Alexe als Appetizer zum Besten gab, erntete sie kräftigen Applaus. So auch Lukas Gahabka, der inbrünstig die Moritat des Mackie Messer vortrug oder Ruth Müller und Uli Bauer mit „Anstatt dass“ – beide aus „Die Dreigroschenoper“, inszeniert von Verena von Kerssenbrock.

Mehr als
nur Oper

Die Spannung, was Verdis „Aida“ in dieser Spielzeit an opernhaften Überraschungen bereithalten wird, muss allerdings noch ein Weilchen andauern. „Als Regisseur muss ich alles wissen, fühle mich inzwischen als halber Ägyptologe“, so Baumann. Allzu viel verraten wollte er nicht.

Bis das Opernzeltspektakel zu Ende war, erklangen noch viele bekannte, aber auch weniger bekannte Werke unterschiedlichster Opern, Operetten und sogar eine mitreißende Jazz-Improvisation. Immling ist eben mehr als „nur“ Oper.

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