Bruckmühl – Kennen Sie dieses Sprüchlein? „Kimmt a Mäuserl, macht a Rasterl oben in dem Kuchikasterl!“ Dabei krabbelt man mit den Fingern über den Körper des Kindes und kitzelt es zum Schluss am Hals. Mit dem Titel „Kimmt a Mäuserl …“ haben wir vor Kurzem ein kleines Heftchen fertiggestellt, das Wiegenlieder und Spiele mit Kleinkindern beinhaltet. Alte und neue Verse und Melodien zum Einschlafen und Aufwachen, Kniereiten, Krabbeln und Bewegen zum Trost und zur Freude für Mutter/Vater und Kind sind darin zu finden.
Die erste musikalische Berührung erfährt das Kleinkind in der Regel von den Eltern oder den Großeltern. Absichtlich ist hier der Begriff „Berührung“ gewählt, denn diese ersten Töne, Laute, Reime sind mit körperlichem Kontakt des Kindes zur Mutter (hier stellvertretend genannt für alle, die das Kind betreuen) verbunden, mit Krabbeln, mit Antupfen, mit Streicheln und Drücken. Durch das oft wiederholte Sprüchlein oder Lied und dessen Rhythmus weiß das Kind, wann der Höhepunkt, die Aktion, der „Übergriff“ stattfindet und erfährt damit Sicherheit, dazu auch Spannung und Unterhaltung.
Das geschieht bei Kniereiterliedern, bei Krabbelspielen oder einfach durch das rhythmische Singen und Sagen. Schlaflieder und Heile-Sprüche haben wiederum eine tröstende und beruhigende Wirkung. So lassen sich viele Lebenssituationen des Kleinkindes begleiten und unterstützen. Dazu lernt es auch Sprache, Rhythmus und Melodie.
In unserer Zeit wird der praktische Umgang mit der Musik im Leben immer mehr überlagert von medialer Musik, vom nicht mehr selber singen Wollen und Können, das Singen ist peinlich, ist nicht perfekt genug, es ist keine Zeit dafür da und viele vermeintliche Gründe mehr. Gerade aber im Umgang mit Kindern vom ersten Lebenstag an ist die Musik – hier in ihrer einfachsten Form – nahezu lebensnotwendig. Viele Wissenschaftler, beispielsweise Hirn- und Sozialforscher bestätigen diese Wichtigkeit für die gesamte Entwicklung des Kindes.
Sandra Gräfin Bernadotte, Vorsitzende der Stiftung „Singen mit Kindern“ gibt in dem Liederbüchlein „Der kleine Elefant – Lieder für das erste Lebensjahr“ unter anderem folgende Tipps: „Vertrauen Sie Ihrer Stimme; Ihr Kind kennt und liebt Sie. Dabei gibt es kein ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘ (…) Singen Sie mit Ihrem Baby – egal, wann und wo: schon in der Schwangerschaft, später beim Aufwachen, beim Stillen und Füttern, beim Trösten, im Freien und vor allem beim Wiegen und Einschlafen. (…) Schauen Sie Ihrem Kind beim Singen in die Augen … singen Sie leise und langsam … und so oft wie möglich.“
Die Mutter begibt sich auf die Ebene des Kindes, wo sich die beiden ganz eng und persönlich treffen. Dieses Tun mit dem Kind ist klein und unscheinbar und geht auch nur die zwei etwas an. Mit diesem Büchlein wollen wir den Menschen viele alte und neue Sprüche und Lieder an die Hand geben, um den Kindern das Hineingeborenwerden und Aufwachsen in unserer Welt zu erleichtern.
Die Verse, Spiele und Lieder hat Eva Bruckner (Berchtesgaden) in Volksliedsammlungen gefunden – vor allem aber stammen sie aus unseren aktuellen Umfragen der vergangenen Jahrzehnte. Auch das „Oberbayerische Volksblatt“ und seine Heimatzeitungen haben unsere Umfragen abgedruckt. Somit finden sich in dem neuen Heftchen „Kimmt a Mäuserl …“ auch zahlreiche Texte und Lieder aus dem Verbreitungsgebiet dieser Zeitung.
Das Heftchen „Kimmt a Mäuserl …“ (36 Seiten) wird von EBES-Volksmusik in Einzelexemplaren kostenlos abgegeben. Der „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ freut sich, wenn er als Versender eine Spende bekommt (Portokosten für ein Heft: ein Euro). Das Heft eignet sich auch für Gemeinden oder Vereine, die jungen Eltern mit diesen kleinen Liedern, Sprüchen und Spielen eine Freude machen wollen.
Melden Sie sich bitte bei uns: Förderverein Volksmusik Oberbayern, Pfarrweg 11, 83052 Bruckmühl; Telefon 08062/8078307; E-Mail an ernst.schusser@heimatpfleger.bayern oder ebruckner3@outlook.de. Wir freuen uns über Ihr Interesse! Eva Bruckner /ernst schusser