Rosenheim – „Barock meets Pop – Heldengeschichten durch die Jahrhunderte“ heißt ein Konzert, das Barockmusik und Pop unplugged auf einer Bühne vereint. Aufgeführt wird es am Freitag, 31. Mai, im Lokschuupen. Die Idee dazu entstand während der Corona-Pandemie, wie Konzertorganisator Michael Gartner verrät.
Michael, wie bist du auf die Idee gekommen, Barockmusik mit Pop unplugged zu kombinieren? Ach ja, es ist gar nicht mehr so leicht zu sagen, wann die Idee entstand, aber ich kann mich nur erinnern, dass ich so fasziniert war von diesem Gedanken, dass die Menschen in allen Zeiten, also über die Jahrhunderte hinweg, in ihrer Musik immer Emotionen und Gefühle beschrieben haben. Die Musik hat sich verändert, die Sprache hat sich verändert, aber doch sind die Emotionen und das, was dahinter steht, immer die gleichen gewesen. Die Menschen haben wohl ähnlich und genauso empfunden vor langer Zeit. Dieser Gedanke hat uns damals so fasziniert, und wir haben während der Corona-Zeit in den Parkhaus-Konzerten und dem Parkhaus-Festival, das ich organisieren durfte, ein Programm auf die Bühne gebracht mit genau dieser Kombination: Barock meets Pop. Wir haben da Lieder gegenübergestellt, damals zum Thema Liebe, und das hat so gut funktioniert. Dann war irgendwie auch gleich der Gedanke klar: Das wollen wir wiederholen. Jetzt hat sich das wunderbar gefügt. Die tolle Lokschuppen-Ausstellung „Heldinnen und Helden“ bietet natürlich unfassbar viel Futter für Musik, für Lieder aus verschiedensten Epochen. Das haben wir uns jetzt zur Aufgabe gemacht, und wir freuen uns, da ein Konzert anbieten zu dürfen, im Lokschuppen, in der Ausstellung, wo wir genau das zueinander bringen: Barockmusik, Popmusik und das Thema Helden und wie sie es in diesen verschiedenen Zeiten sozusagen beschrieben haben.
Wie kann man die emotionale Tiefe der Barockmusik und die moderne Energie des Pop so verbinden, dass eine harmonische Atmosphäre entsteht?
Ich glaube, so harmonisch in dem Sinne muss es gar nicht sein. Es lebt ja tatsächlich von der Spannung, die entsteht, wenn man dieses Thema von so unterschiedlicher Seite her beleuchtet. Das Verbindende ist ja eben genau diese Geschichte, die in diesen Liedtexten oder in den Liedern beschrieben wird von den Heldinnen und Helden, wie sie vor 300 Jahren oder noch längerer Zeit beschrieben wurden, vertont wurden und wie wir das heute sehen und was uns wichtig war, was uns wichtig ist und was damals wichtig war. Das, glaube ich, ist das Verbindende und gleichzeitig auch das unwahrscheinlich Spannende darin.
Welche besonderen Stücke aus Barock und Pop sind an diesem Abend zu hören?
Ich will gar nicht so viel verraten und da spoilern. Es sind ganz tolle Stücke dabei, die wir haben. Bei den alten barocken Stücken sind es natürlich oftmals auch die antiken Thematiken, die wir so kennen, auch heute noch. Bei den modernen Popliedern ist es ganz oft ein Filmbezug, also auch Filmmusiken. Robin Hood vielleicht, Pina-Colada-Song ist dabei und bei den alten Sachen Herkules am Scheideweg, die Vertonung von Johann Sebastian Bach zum Beispiel. Es ist auf alle Fälle sehr, sehr spannend.
Namhafte Künstler werden an dem Abend teilnehmen. Was macht die Zusammenarbeit mit diesen Musikern so besonders?
Ich bin ganz glücklich, dass wir aus den verschiedenen Genres so tolle Leute haben gewinnen können, bei dem Projekt mitzumachen. In der Barockmusik singt die Melanie Hirsch, eine fantastische Sopranistin aus Wien. Sie wird begleitet von Peter Waldner, das ist einer der gefragtesten Interpreten auch von alter Musik aus Innsbruck. Hier für den Pop-Bereich die Rosenheimer, sehr bekannt, und wir haben schon viele Musikprojekte gemeinsam gemacht, Julia Schmaßl mit ihrer fantastischen Stimme und natürlich Tobi Heinz, von mir am Klavier begleitet.
Wird es eine Moderation geben, die durch das Programm führt?
Es soll ein sehr unterhaltender Abend werden, und deshalb war es uns ganz wichtig, dass wir durchs Programm moderieren. Wir sind ganz froh, dass der Rosenheimer Moderator Florian Schrei es übernimmt und uns jeweils einführt, auch in die Geschichten, die dahinter stehen, und so quasi durchs Programm führt und uns von einer Heldengeschichte in die nächste führt.
Wie kann man sich informieren und wo gibt es Tickets?
Wir sind ja direkt in der Ausstellung, haben da allerdings ein begrenztes Platzangebot, sodass es sehr sinnvoll ist, sich wirklich vorher mit Karten zu versorgen. Deshalb haben wir einen Online-Karten-Vorverkauf, sehr zu empfehlen. Unter www.tickets.chorkreis.net kann man sich direkt die Plätze reservieren.
Interview: Dominik Hein