„A lustiges Liadl, an Jodler dazua …“

von Redaktion

Volksmusikpflege Einladungen zum gemeinsamen Singen in Stadt und Landkreis Rosenheim

Rosenheim – Die diesjährige Ausstellung der Volksmusikpflege des Landkreises Rosenheim in Schloss Hartmannsberg hat alle Erwartungen übertroffen. An den Öffnungssonntagen vom 7. April bis zum 2. Juni und bei den Abendveranstaltungen unter der Woche kamen mehr als 1000 interessierte Besucher: Manche wurden durch die Ausstellung auf die Volksmusik aufmerksam, manche kamen mehrmals und haben die Texte ausführlich gelesen und die Exponate fotografiert, manche teilten den Ausstellungsmachern auch wichtige weitere Informationen mit. Ein wunderbares Miteinander und ein Treffen und Unterhalten im besten Sinn hat die Ausstellung über Annette Thoma (Riedering), Hans Kammerer (Burghausen und Tobi Reiser (Salzburg) zu einer Begegnung ganz unterschiedlicher Menschen und vielfältiger Ansichten über Volksmusik gemacht. Besonders dazu beigetragen haben die fachlichen Begleitveranstaltungen – und natürlich die praktischen Singangebote mit überlieferten und neugestalteten Liedern.

Einige Besucher haben seit Jahren erstmals wieder selber gesungen – das ist es, was die Volksmusikpflege im Landkreis Rosenheim auch bewirken will: Einfach ganz normal und natürlich selber singen, zur eigenen Freude, zum sozialen Miteinander und aus vielen anderen persönlichen Gründen – die Mitsänger fühlen sich nach ein bis zwei Stunden gemeinsamem Singen so richtig wohl, vielleicht trägt es auch zum Gesundsein bei. Deshalb laden wir zusammen mit dem „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ in den nächsten 14 Tagen auch wieder zum Selbersingen ein, in Rosenheim und in Bruckmühl:

Am Freitag, 21. Juni, werden um 18 Uhr in der Altkatholischen Kirche Rosenheim, Kaiserstraße 44, auf Einladung von Pfarrer Dr. Golob mit allen Besuchern Volkslieder gesungen, „die das Leben so schreibt“: Lustige und besinnliche, weltliche und religiöse, tänzerisch-rhythmische und verhaltene – ganz nach Stimmung. In einem Schnaderhüpfl heißt es: „A lustiges Liadl, / an Jodler dazua, / und landlerisch paschn / is Musi grad gnua!“

Dabei begleiten Eva Bruckner mit der Gitarre und Ernst Schusser mit dem Akkordeon die Sängerinnen und Sänger – jung und alt ist eingeladen, geübte Sänger und ganz ungeübte, die es einfach einmal probieren wollen mit den deutschen und bayerischen Volksliedern. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Notenlesen auch nicht – einfach kommen und mitmachen.

Am Donnerstag, 27. Juni, um 19 Uhr heißt es in Bruckmühl in der Begegnungsstätte des Fördervereins Volksmusik Oberbayern, Pfarrweg 11 (Anmeldung dringend erbeten unter Telefon 08062/8078307 oder ernst.schusser@heimatpfleger.bayern), wieder „Bayerische Geschichte in Lied und Musik“: Wolfgang Killermann erzählt von Frauen, über deren Schicksal und Leben es in der Überlieferung Lieder gibt: Da geht es um Agnes Bernauer, die aus Staatsräson ihr Leben verlor, um Lola Montez und König Ludwig I. von Bayern, um Katharina Bora und Martin Luther oder die verkrachte Schauspielerin Adele Spitzeder, die mit ihrer „Dachauer Bank“ ein ganzes Land in Geldgier versetze. Daneben singen wir auch alte Balladen oder Moritaten, die das Frauenbild der jeweiligen Zeit abbilden: „Mariechen saß weinend im Garten“ oder „Graf und Nonne“.

Am Samstag, 29. Juni, stehen wir von 11 Uhr bis 12 Uhr in der Rosenheimer Fußgängerzone nahe dem Mittertor: Auf Einladung von Andreas Bensegger machen wir mit dem Projekt „Kinder singen gern!“ in Rosenheim Station: Mit den kleinen und großen, jungen und älteren Passanten singen wir ganz einfache Lieder, die Kindern und Erwachsenen Freude machen! Bei diesem generationenübergreifenden Erlebnissingen geht es lustig zu, beispielsweise wenn der Gickerl fragt: „Bin i net a schena Hoh?“ – Wir kehren musikalisch beim „Bimperlwirt“ ein oder machen uns auf: „Wenn der Vater mit den Kindern auf das Volksfest geht“. Alle Mitsänger erhalten kostenlose Liederblätter zum Mitnehmen. ernst schusser

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