Hohenaschau – Karibisches Flair herrscht derzeit in den Galerieräumen des Kunst- und Kulturvereins zu Hohenaschau. Der kubanische Künstler Docto Osmiel zeigt 35 Bilder in Öl auf Leinwand.
Zu Beginn dieses Jahres hatte er in Dubei ausgestellt und zu dem vorgegebenen Thema den ersten Preis erzielt. Um seine Bilder besser zu verstehen, muss man tiefer in die Geschichte Kubas eintauchen. Docto Osmiel wurde im Jahre 1987 geboren und erlebte noch das Ende der Isolation Kubas.
Wille
zum Überleben
Damals begannen die Menschen, das Joch des Sozialismus abzustreifen und sich dem Westen zuzuwenden.
Was blieb, war der Wille zum Überleben und eine starke Lebensbejahung. Dies drückt sich in den Bildern von Docto Osmiel aus. Zum kulturellen Aufbruch kam bei ihm ein kindliches Staunen. Dies rührt zunächst von seinem Kosenamen „Dockto“ her, den er als Kind von seiner Mutter, einer auf Kuba bekannten Ärztin, erhielt. Doch auch sein Aufwachsen in der tropisch üppigen Natur Kubas prägt seine Bilder. Den Ausstellungsbesucher faszinieren die ungeheuere Farbigkeit und die Größe der Motive seiner Bilder.
Das beginnt bereits im großen Raum des Untergeschosses. „Grüne Gedanken“ heißt ein Bild, in dem ein Gorilla förmlich aus der Wand heraustritt, bevor er dem Menschen (Docto selbst) gegenüber steht. Dies versinnbildlicht das Verhältnis von Mensch und Tier zur Natur. Es gibt kaum ein Bild, das der Künstler nicht in die kubanische Vegetation gesetzt hat.
„Afrika“ heißt ein Bild, das ein Mädchen im Profil zeigt. Das Haar besteht aus den Blättern des Regenwalds. Gesicht, Hals und Oberkörper sind gleichsam Adern aus Zigarrenblättern gestaltet. Erst bei genauerem Hinsehen bemerkt der Betrachter Hunderte von Pinselstrichen.
Diese zeichnen vor allem die Tierporträts im Obergeschoss aus, zumeist Affen. Dieses Tier kommt aber auch in anderen Bildern vor, zum Beispiel im Bild 10 „Verbindung der Kontinente“ im Flur oben. Da bläst ein Mann, dessen Kopf aus Palmblättern besteht, aus einer Zigarre (Kuba lässt grüßen) Rauch in die Luft, beziehungsweise einen wolkenartigen Affen.
Ein Beispiel für die Evolution, ein großes Thema für den Künstler. Angefangen vom Bild „Grüne Gedanken“ im Erdgeschoss. Das Verhältnis zwischen Mensch und Affe, von Docto Osmiel surrealistisch und mit Augenzwinkern dargestellt. „Realität wandelt sich in Virtualität“, nennt es die Kunsthistorikerin Andrea Kühnhackl. Sie erwähnt auch das Motto von Docto Osmiel: „Vivir para pintar – leben, um das Leben zu malen“,
Freude am Malen überträgt sich
Seine Freude am Malen überträgt sich auch auf den Betrachter seiner Bilder.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 14. Juli freitags und samstags von 16 bis 19 Uhr sowie sonntags von 14 bis 19 Uhr, Parkmöglichkeiten gibt es im Festhallengelände Hohenaschau.