Wasserburg – Die 18. Wasserburger Theatertage sind zu Ende. „Es waren die rührendsten Theatertage, selten saßen Theaterleute so oft weinend in der Ecke“, sagte Schauspieler und Regisseur Nik Mayr. Die Theaterleiterin Annett Segerer bedankte sich beim eigenen Ensemble für das „Herzblut, das sie literweise gespendet haben“, bei den anwesenden Gastensembles, nämlich dem Metropoltheater und dem Theater „…und so fort“ aus München, beim Kassendienst und beim Theaterwirt Wanja Belaga, für den diese Theatertage die ersten waren.
Berechnet
nach Prozent
Der Publikumspreis wurde nicht nach absoluten Zahlen, sondern nach Prozenten berechnet.
Den Platz drei erreichte das Theater Megaplot aus Nürnberg mit einer Zustimmungsquote von 80 Prozent der Zuschauer, Platz zwei ging an die Kulturbühne Spagat aus München mit 82 Prozent. Mit einem deutlichen Vorsprung von 95 Prozent ging der Publikumspreis an das Metropoltheater München für ihr Stück „All das Schöne“ von Duncan Macmillan. Dieser mit 3000 Euro dotierte Preis wird hälftig vom Landkreis Rosenheim und vom Förderverein des Theaters Wasserburg finanziert. So standen mit dem Schauspieler Philipp Moschitz, der das prämierte Einpersonenstück gespielt hatte, der Fördervereinsvorsitzende Pit Dörr und Anke Hellmann, die Kulturreferentin des Landkreises Rosenheim, zur Preisübergabe auf der kleinen Bühne des Theatercafés. Anke Hellmann lobte, dass in dem prämierten Stück das traurige Thema toll umgesetzt und so ein doch positives Zeichen gesetzt worden sei. Und sie betonte, dass auch in einer Kleinstadt wie Wasserburg großes Theater gemacht werden könne. Pit Dörr rühmte das „wunderbare Erzähltheater mit theatralischen Taschentricks“ und auch die Tatsache, dass das Metropoltheater „außergewöhnliche Qualität auf so lange Jahre hin“ liefern könne.
Nerv
getroffen
Thomas Flach vom Metropoltheater sagte zu seinem Schauspieler: „Du hast den Nerv getroffen und entzündet. Die Leute haben gestrahlt und geweint.“ Weiters wies er darauf hin, dass man solche Abende in keinem anderen Medium erleben könne als eben im Theater. Und der beste Schauspieler sei das Publikum gewesen. Damit war auch das Publikum geehrt, das diesen Preis kreiert hatte.