Fünf Freunde auf einer musikalischen Weltreise

von Redaktion

Münchner Philharmoniker geben ein Konzert für Kinder in der Frasdorfer Lamstoahalle

Frasdorf – Wenn Querflöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott aufeinandertreffen, steht das für ein großartiges musikalisches Spektakel. Und es waren nicht nur irgendwelche Musikanten, sondern Hochkaräter. Fünf Freunde, allesamt Mitglieder der Münchner Philharmoniker, luden zum nachmittäglichen Kinderkonzert in der Lamstoahalle ein.

Musikalisch unterhaltsam und kurzweilig ging man zusammen auf eine Weltreise. Dafür hatte sich Fagottist Johannes Hofbauer zusammen mit Verena Hofbauer und Thomas Sonner eine kleine Geschichte einfallen lassen.

Mit dem Segelschiff stachen die fünf Freunde von Frasdorf aus in See. Dafür wurde sogar eigens ein großes Segelschiff-Modell auf der Bühne enthüllt, und die Musiker – Gabi Krötz (Querflöte), Lisa Outred (Oboe), Alexandra Gruber (Klarinette), Alois Schlemer (Horn) und Johannes Hofbauer (Fagott) – hatten sich stilgerecht mit Säbel, Augenklappe und Kopftuch als Seeräuber ausgestattet.

Übers Meer und über Flüsse ging die gemeinsame Reise. Und bei jedem Ablegemanöver sangen Musiker auf der Bühne und Publikum gemeinsam: „Einsteigen, einsteigen, jetzt geht’s los, Schiff ahoi, wir fahren los.“ An jedem Hafen, an dem das Segelschiff anlegte, wartete dann passend zum jeweiligen Land klassische Musik: Kurzweilig, flott und mitreißend aufgespielt und bildlich mit jeweils typischem Erkennungsmerkmal wie der Freiheitsstatue in New York, dem Eiffelturm in Paris oder der steinernen Meerjungfrau an Kopenhagens Gestaden am Pult der Musiker unschwer auszumachen.

Ein Ragtime von Scott Joplin markierte das Land der unendlichen Möglichkeiten. Wie eine Jagd durch Frankreichs Wälder mutete ein Stück von Darius Milhaud an. Eine kleine Sonate des dänischen Komponisten Carl Nielsen kennzeichnete Kopenhagen, eine Polka von Johann Strauß lud zum Verweilen in Wien ein und über die schöne blaue Donau ging es weiter nach Budapest, wo die Musiker mit einem Volkslied von Ferenc Farkas ihr Publikum in den Bann zogen.

Selbstverständlich lief die Reise nicht immer glatt: Einmal galt es, sich durch Sturm und Gewitter zu kämpfen und die Wolken wegzupusten. Einmal fiel Flötistin Gabi ins Wasser, woraufhin sie Schwimmflügel angelegt bekam. Und Oboistin Lisa musste ein Loch im Boot stopfen. Wie? Indem sie sich – unter lautem Anfeuerungsklatschen der kleinen Zuhörer – einfach draufsetzte.

Doch selbst die schönste Reise musste irgendwann zu Ende gehen: Zu Weisen von Jacques Ibert war man aufgebrochen und mit Francis Poulenc kehrte man wieder zurück nach Frasdorf. Den sommerlichen Temperaturen draußen vor der Halle zum Trotz wollte das Publikum aber noch nicht endgültig in Frasdorf anlegen. Erst nach einer Ragtime-Zugabe verließen die kleinen und großen Zuhörer beschwingt und vergnügt das Segelschiff.Elisabeth Kirchner

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