„Kunstvolle“ Bereicherung für Brannenburg und die Region

von Redaktion

Doppeltes Jubiläum: 25 Jahre Neue Künstlerkolonie Brannenburg und zehn Jahre „Kunstschmiede“

Brannenburg – Die Mitglieder der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg haben 2024 gleich doppelten Grund zum Feiern: Die Neue Künstlerkolonie besteht seit einem Vierteljahrhundert und die Einweihung der Kunstschmiede jährt sich zum zehnten Mal.

Aus der Taufe gehoben wurde die Neue Künstlerkolonie, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Tradition als Künstlerort, der Brannenburg bis weit ins letzte Jahrhundert war, wieder aufleben zu lassen, am 6. Mai 1999 beim Schloßwirt. Darüber hinaus macht sie sich mit ihren rund 100 Mitgliedern für die Förderung der in Brannenburg und Umgebung beheimateten (Nachwuchs-)Künstler stark und bietet mit regelmäßigen Einzel- oder Gemeinschaftsausstellungen eine Plattform für Kunstschaffende.

In diesem Bestreben wandelt die Neue Künstlerkolonie Brannenburg quasi auf altehrwürdigen Pfaden: Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckten Maler aus bedeutenden Münchner Malschulen Brannenburg und das Inntal. Zahlreiche Landschaftsmalereien entstanden hier. Nach und nach sprach sich dieser „Geheimtipp“ in Künstlerkreisen herum und so reisten immer mehr Künstler hierher.

Über ein halbes Jahrhundert lang war der Ort im Inntal ein wahrer Künstlersitz und kann als eine der ersten Künstlerkolonien Deutschlands bezeichnet werden. Einer der berühmtesten Gäste war mit Sicherheit Max Liebermann (1847 bis 1935), damals einer der bekanntesten Maler in Deutschland, der hier 1893 seinen berühmten „Brannenburger Biergarten“ malte. Zahlreiche weitere illustre Malerpersönlichkeiten wie etwa Carl Spitzweg, der um 1872 mit Eduard Schleich d. Ä. hier arbeitete, der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, das Ehepaar Maria Caspar-Filser und Karl Caspar, die sich in Brannenburg niederließen, liebten und schätzten den idyllischen Ort im Inntal.

Dieses historische Erbe im Gedächtnis zu behalten und auch aus ihm als Inspirationsquelle zu schöpfen, liegt den Mitgliedern der „modernen“ Künstlerkolonie am Herzen. So verfügt der Verein mittlerweile über ein Archiv, das unter der sachkundigen Anleitung von Angela Mayer Spannagel und Eva Ortmeier Material über die ehemalige und die heutige Kolonie sammelt. Im vergangenen Jahr standen dementsprechend Max Liebermann und sein berühmter impressionistischer „Biergarten in Brannenburg“ – der im Original im Museé d’Orsay in Paris zu bewundern ist – im Fokus der regelmäßig stattfindenden Themenausstellung der Mitglieder der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg.

Mit vielseitigen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen – bei stets freiem Eintritt – wie zum Beispiel der jüngsten Themen-Gemeinschaftsausstellung in der „Kunstschmiede“ zur höchst aktuellen Thematik „Analog : Digital“ oder der jährlichen großen Jahresausstellung, die vom 23. September bis 3. Oktober erneut in der Wendelsteinhalle ihre Tore für alle Kunstinteressierten aus der Region öffnen wird, bereichert die Neue Künstlerkolonie das künstlerische und kulturelle Leben in der Region. Daneben bieten Fotokurse, Kinoabende, gemeinsame Mal-Sessions oder Vorträge künstlerischen Austausch und interessante Informationen.

Seit Juli 2014 stehen der Neuen Künstlerkolonie die historischen Räumlichkeiten der „Kunstschmiede“ in der Schloßstraße 1 zur Verfügung. Während die Gemeinde Brannenburg die Hauptlast der Finanzierung für Materialien und notwendige Baumaßnahmen trug, erweckten die Künstler in harter Arbeit die „Alte Huf- und Wagenschmiede“ aus ihrem Dornröschenschlaf und schufen einen im doppelten Wortsinn malerischen Ort für künstlerischen und kulturellen Austausch. Dieses doppelte Jubiläum wird am Samstag, 20. Juli, ab 17 Uhr mit einem Sommerfest und einer historischen Ausstellung, die ebenfalls am Sonntag, 21. Juli, von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein wird, mit musikalischer Untermalung der „Schifferlband“ und Brotzeit in und an der Kunstschmiede gefeiert.Claudia Pfurtscheller

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