Rosenheim – Anlässlich des 120-jährigen Bestehens des Rosenheimer Kunstvereins gibt es eine Reihe von Veranstaltungen in kurzer Abfolge. Zu Ehren des Künstler-Urgesteins Peter Tomschiczeck, der im Landkreis Rosenheim arbeitet, präsentierte der Verein den Dokumentarfilm „Das unbewachte Atelier“, den sein Sohn Boris 2009 über ihn gedreht hat. Der Film war unter anderem auf dem Dokumentarfilmfest in München zu sehen und beleuchtet Tomschiczeks Wirken, seine Vorgehensweisen und sein Verständnis von Malerei.
Tomschiczek gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Maler in Deutschland. Er studierte bei Johannes Itten und ist Kunstpreisträger der Stadt Rosenheim.
„Malerei ist meine Art, das Leben zu verstehen“, konstatiert der Vater bei seinen Rundgängen durch die beiden Arbeitsstätten auf der Insel Losinj in Kroatien und in Ellmosen. Naturspaziergänge auf Losinj verschaffen dem Maler Inspiration, er findet stets Hinterlassenschaften wie Vogelfedern, den Schädel eines Raubvogels oder einer Griechischen Landschildkröte. Naturfarben sind es denn auch, mit denen er oft großformatige Bilder gestaltet.
Der Film lässt den Maler geduldig zu Wort kommen, seine Statements brechen mit ungeheurer Lebensenergie und Schaffenskraft aus ihm heraus. Schließlich begleitet der Sohn den Vater zu einer Kunst-Expedtion nach Westafrika, wo er über einen ländlichen Markt streift und im Kanu einen Fluss befährt.
Boris Tomschiczek, selber ebenfalls im Kreativbereich als Regisseur, Dozent und Berater des Bayerischen Fernsehens, stellte den beeindruckenden Film selber vor und beantwortete den vielen Besuchern zur Entstehung des Films und über seinen Vater, was dankbar angenommen wurde.
Andreas Friedrich