Prien – Zwischen „Impression und Klassik“ benennt sich die neue Sonderausstellung im Priener Museum. Gezeigt werden rund 30 Gemälde von Lisbeth Lommel (1877 bis 1970) sowie Bildhauerarbeiten ihres Bruders Friedrich Lommel (1883 bis 1967). Zu den wenigen Frauen innerhalb der Künstlerlandschaft Chiemsee zählt die Malerin Lisbeth Lommel. Geboren am 10. Januar 1877 in Erlangen, übersiedelte sie schon als Kind nach München. Es folgte eine Ausbildung als Sprachlehrerin in England, ehe sie ab 1901 im Münchner Künstlerinnenverein bei Karoline Kempter Malerei studierte. Nach längeren Aufenthalten in Dachau, Burghausen und Wasserburg erwarb sie 1922 ein kleines Häuschen auf der Ratzinger Höhe bei Prien. Als Gastausstellerin bei der südostbayerischen Künstlervereinigung der „Welle“ in Prien schrieb sie sich mit ihren ausdruckstarken Aquarellen und Ölbildern in die Chiemgauer Kunstgeschichte ein. 1970 verstarb sie in Prien am Chiemsee.
Ihr Bruder Friedrich Lommel, geboren am 26. Mai 1883 in Erlangen, zählte als einziger Bildhauer zu den Gründungsmitgliedern der „Welle“. Er studierte ab 1903, nach einem Jahr an der Kunstgewerbeschule Basel, an der Münchner Kunstakademie zunächst bei Wilhelm von Rümann und anschließend bei Adolf von Hildebrand. 1914 wird ihm die Professorenwürde verliehen. Ab 1926 leitet er die Bildhauerklasse an der Münchner Kunstgewerbeschule. Lommel war Mitglied der „Münchner Sezession“. Gezeigt wird die Retrospektive seit Freitag, 30. August, bis Sonntag, 27. Oktober, täglich außer Montag von 13 bis 17 Uhr.