„Musik reißt mich meistens einfach mit“

von Redaktion

Die in Bruckmühl lebende Sängerin Doris S. Langara tritt in der Kulturmühle auf

Bruckmühl – Die Sopranistin Doris S. Langara entführt am Samstag, 21. September, um 20 Uhr in der Kulturmühle Bruckmühl gemeinsam mit dem Tenor Martin Fösel das Publikum in die Welt der Oper und Operette. Das Programm trägt den Titel „Zauber der Stimme“. Zu hören ist Musik von Komponisten wie Giacomo Puccini, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauß und Franz Lehár, eingebettet in eine humorvoll erzählte Geschichte von Liebe und Leidenschaft. Chris Sturm, Dirigent des Orchesters Pegasus Symphonics, wird die Sänger am Flügel begleiten.

Frau Langara, Musik verbindet Menschen weltweit, ohne dass sie die gleiche Sprache sprechen. Können Sie das Phänomen erklären?

Unsere gemeinsame Sprache ist die Musik selbst. Unsere gleiche Absicht, unser gemeinsames Ziel, mit Tönen und Schwingungen wunderschöne Musik zu erzeugen und Menschen zu berühren, vereint uns. So spielen unsere eigenen Hintergründe und Lebensläufe keine Rolle mehr, weil wir uns öffnen für alle Schwingungen, die rings um uns existieren. Keine Schwingung macht an einer Landesgrenze halt, sondern trägt ihre Energie weiter.

Was macht Musik für Sie aus?

Musik ist für mich eine weitere Dimension, mich auszudrücken. Wo Worte nicht mehr reichen, schenkt Musik eine weitere Fülle an Möglichkeiten durch Harmonien oder auch Disharmonien, durch extrem leise Töne oder bombastische Lautstärken. Musik gibt mir Kraft, spendet auch Trost und reißt mich meistens einfach mit!

Ihre Bandbreite ist enorm. Vor allem der Spielwitz ist bei Ihnen auf der Bühne enorm. Diese Leichtigkeit ist bestimmt hart erarbeitet. Wie sehr?

Danke für Ihr Kompliment. Gerade diese Bandbreite macht mir besonders Spaß. Und ja, das, was so leicht aussieht, ist meist harte Arbeit. Ich habe ja mein ganzes Leben darauf ausgerichtet. Ich bin ständig an der Materie dran, sowohl beim eigenen Üben und Lernen als auch beim Unterrichten. Irgendeine Melodie schwirrt mir immer durch den Kopf. Zum Glück tue ich mir auch leicht mit anderen Sprachmelodien, sodass ich immer wieder Dialekte und andere Sprachen in meine Programme einbauen kann. Ansonsten kommt mir wahrscheinlich zugute, dass ich insgesamt eher schlagfertig bin und Spaß habe an Wortscharmützeln.

Das Programm heißt „Oper unter Sternen“ – Eine musikalische Reise in die Welt der Oper und Operette. Was erwartet die Besucher?

Die Besucher erwartet eine Geschichte, die gar nichts mit einer gängigen Oper zu tun hat, sondern mitten aus dem Leben ist. Die Geschichte spielt auch nicht auf einer Bühne, sondern an einem Ort, wo jeder von uns wahrscheinlich schon einmal war. Hier begegnen sich Menschen und agieren miteinander. Das geschieht dann in – oft bekannten – Melodien aus Oper und Operette. So gibt es eine Rahmenhandlung, die die musikalischen Nummern verbindet. Zwischendurch darf gelacht und geträumt werden.

In der Gemeinde aufzutreten, wo man wohnt, ist das etwas Besonderes?

Oh ja, unbedingt! Bruckmühl ist seit fast fünf Jahren meine neue Heimat und ich fühle mich hier unglaublich wohl. Da ist es besonders aufregend, dass mich wahrscheinlich (und hoffentlich) auch einige im Publikum Sitzende kennen, die ich am nächsten Morgen wieder auf der Gassi-Runde treffe!

Wie bereiten Sie sich auf ein solches Konzert wie dieses am 21. September vor?

Zuerst fällt mir eine Geschichte ein, die ich zu einem Programm gestalten kann. In diesem Jahr waren mir meine unzähligen Fahrten mit der Bahn eine große Anregung. Dann arbeite ich mit einem Gesangspartner – in diesem Jahr Tenor Martin Fösel – das Programm aus und bestücke es mit musikalischen Nummern. Jetzt kann einstudiert und geprobt werden. Da ist unser Pianist Chris Sturm, der Dirigent der Pegasus Symphonics, eine große Hilfe.

Die meisten Menschen, die nicht professionell singen, singen unter der Dusche. Sie trotzdem auch?

Manchmal. Lustigerweise ertappe ich mich immer wieder, dass ich beim Staubsaugen eine bestimmte Arie singe. Eine Arie von Mozart. Keine Ahnung, warum es genau die sein muss. Für den 21. September wünsche ich mir, dass auch jemand, der eigentlich nicht in die Oper geht oder sonst eine andere Musikrichtung hört, sich auf diese Reise einlässt. Ich denke, keiner geht nach Hause, ohne sich nicht einmal wiedergefunden oder gelacht zu haben.

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