Rosenheim – Schon das originelle Konzept versprach so einiges: Über den verteilerstarken Instagram-Kanal rief das Team der Pop-up-Galerie „Foyer 33“ in der Wittelsbacherstraße auf zum Einreichen von Kunstwerken. Wohlgemerkt anonym, einfach mit Bild und den Maßen der Kunstwerke, damit nicht schon der vielleicht bekannte Name beeinflusst. Also bereits ein spannender Anbahnungsprozess.
Aus den vielen Einsendungen in verschiedenen Kunstsparten schafften es schließlich 75 Werke von 21 Künstlern in die jetzige Sammelausstellung. „Blind Date – ein Begriff, der für Ungewissheit, Überraschung und die Spannung des Neuen steht“, so drückte es die Fotografin und Galeristin Cécile Pierrot aus in ihrer Eingangsrede.
Viele der Einreichenden waren denn auch anwesend während der Eröffnung der sehenswerten und sehr vielfältigen Präsentation, sodass sich in gut gelaunter Atmosphäre muntere Gespräche entwickelten, zum Dialog war ja ausdrücklich aufgerufen.
Das Genre Skulptur ist durch anmutige Plastiken mit gekonnter Formgebung vertreten durch Katja Kilgerts „Form der Liebe“ und „Schutzlos“ im „Tresorraum“ im Untergeschoss. Stanislaus Hergerts Bild „Wandern“ zeigt eine Figur zwischen bunten Hochhäusern, deren Hosenfarbe sich verflüchtigt, witzig komponiert und gekonnt umgesetzt.
Das Spektrum der Ausbildungsgänge reicht von „self-made“ bis zu akademisch ausgebildeten Künstlern. Birgit Mierbeths Großformat „Zoom“ dominiert den Tresorraum mit einem mythologisch wirkenden Hirschmotiv, klein und comic-haft sind die Werke von G.P.E. Gartmaier mit einem Monster in urbaner Umgebung. Die Kunstpädagogin Katharina Obermaier war bereits im „Foyer 33“ mit vielen Werken vertreten, von ihr stammen auch diesmal gleich mehrere sehenswerte Werke, wie die „dancing bears“.
An prominenter Stelle hängt eine abstrakte, farben- und formenstarke Trilogie aus Pigmenten von Franz Pichler aus Neubeuern, der in Florenz Malerei studiert hat. Die Ausstellung zeigt, dass Räume, Konzepte und das menschliche Drumrum der Galerie gut ankommen, weitere Projekte sind bis Jahresende in Planung. Bis Sonntag, 6. Oktober, freitags und samstags von 17 bis 20 Uhr und sonntags 10 bis 14 Uhr.Andreas Friedrich