„Wir danken, Gott, für deinen Segen …“

von Redaktion

Aus der Volksmusikpflege Geistliche Volkslieder zum Dank für die Ernte, die Natur und die Schöpfung

Bruckmühl – Jahr für Jahr sehen wir, wie auf den Feldern das Getreide wächst und reift, wie die Wiesen grünen, wie die Pflanzen reiche Ernte bringen, mit viel Arbeit gepflegt und umsorgt. Natürlich gibt es unterschiedlichstes Saatgut, Dünger und Schutzmittel werden ausgebracht, kleine und große Maschinen begleiten das Wachsen und die Ernte.

„Wir danken, Herr, für deinen Segen / auf Äckern, Wiesen, Feld und Au. / Du gibst uns Sonnenschein und Regen, / gibst Licht und Wärme, Wind und Tau. / Es blüht und reifet unsre Saat / nach deinem wunderbaren Rat.“

Alljährlich wird zur Erntezeit oder zum Abschluss dieser Arbeiten der Erntedank als religiöses Fest gefeiert, auch in Zeiten, in denen sich die Menschen nicht immer bewusst sind, dass dies alles aus Gottes Schöpfung stammt. Ob nun beim Herbstfest in Rosenheim, in den Pfarreien oder im ganz kleinen und bescheidenen menschlichen Miteinander, der Erntedank ist für viele Menschen auch heute noch – oder gerade heute – ein wesentliches Fest und Innehalten im Jahreslauf. Im christlich-kirchlichen Leben fällt das offizielle Fest auf Ende September oder Anfang Oktober, individuell war und ist dafür jederzeit Platz und Gelegenheit.

„Der Himmel regnet von deiner Güte. / Die Erd ist deiner Schätze voll, / damit ein dankbares Gemüte / dich finden und anbeten soll. / Du hast durch deine weise Macht / dies alles wohl hervorgebracht.“

In der Volksfrömmigkeit unserer Vorfahren hat es viele eigene Erntedanklieder gegeben, offiziell-kirchliche und viel mehr ganz private im bäuerlichen Leben. Im ehemaligen „Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern“ haben wir schon vor über 30 Jahren viele dieser Lieder aus dem Leben und aus alten Sammlungen im ganzen süddeutschen Sprachraum zusammengetragen. In der von Rosenheim ausgehenden Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ haben wir diese Lieder sorgsam für die heutige Zeit und für das heutige Glaubensverständnis ausgewählt, hergerichtet und in kleinen Liederheften zusammengefasst.

„So sei die Liebe denn gepriesen, / gepriesen sei die Wunderkraft, / die auf den Feldern, Hügeln, Wiesen / dem Menschen Brot und Nahrung schafft. / Du nährest uns, wir werden satt, / du gibst, dass man noch übrig hat.“

Von den Liedern haben wir mit vielen Volksgesangsgruppen auch Tonaufnahmen gemacht, die der Bezirk Oberbayern mit seiner Volksmusikpflege 2006 auf der CD „Wir danken, Gott, für deinen Segen“ herausgegeben hat. Bei den 36 Nummern dieser CD (78 Minuten) haben viele Sänger und Musikanten aus dem Verbreitungsgebiet dieser Zeitung und aus dem Landkreis Rosenheim mitgewirkt: Die Auer Sängerinnen und die Geschwister Forster aus Au sind zu hören, die vier Rohrdorfer Sänger, die drei Sulzberger Sängerinnen und aus Hittenkirchen kommen die Schlosser Dirndl und der Singkreis Hittenkirchen mit Michaela Leidel.

Neben Kirchenchören und Gesangsgruppen aus vielen oberbayerischen Regionen ist auch der Josef-Haas-Chor aus Bad Aibling, ein Chor aus Vagen und eine gemischte Sängerrunde mit Teilnehmern u.a. aus Kolbermoor, Högling, Großkarolinenfeld und Bruckmühl zu hören. Ein Zitherduo mit Helmut Scholz (Rosenheim) und Sabine Riemer steuert besinnliche Instrumentalweisen bei.

„Erhalt in Zukunft unsre Saaten / und unsrer Häuser Hab und Gut / Bewahr uns, Herr, vor Missetaten, / vor Wollust, Geiz und Übermut; / weil sonst beim größten Überfluss / zugrund die Seele gehen muss.“

Die CD und die Liederhefte mit Erntedankliedern gibt es beim Bezirks-Volksmusikpfleger Leonhard Meixner (Krankenhausweg 39, 83052 Bruckmühl) zu kaufen. Bei Fragen zur Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ kann die Kreisvolksmusikpflege Rosenheim (ernst.schusser@heimatpfleger.bayern) oder Eva Bruckner vom „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ (Telefon 08062/8078307) Auskunft geben.ernst schusser