Der Kabarettist, der viele ist

von Redaktion

Verwandlungskünstler Wolfgang Krebs kommt am 19. Oktober nach Kiefersfelden

Kiefersfelden – Wenn Kabarettist Wolfgang Krebs auftritt, steht er nie allein auf der Bühne. Oft ist ein bayerischer Ministerpräsident dabei, manchmal Ludwig II. oder auch Hubert Aiwanger. Krebs ist ein tatsächlich einzigartiger Improvisateur, Imitator und Verwandlungskünstler. Er wechselt im Nu nicht nur Perücke, sondern auch Dialekt, Sprachduktus und Körperhaltung. Die Frage des Philosophen Richard David Precht „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ ist für ihn wohl schwer zu beantworten. Am Samstag, 19. Oktober, gastiert er mit seinem Programm „Bavaria First“ um 20 Uhr in der alten Kieferer Schulturnhalle. Im Vorfeld hat er mit den OVB-Heimatzeitungen über sich und sein Programm „Bavaria First“ gesprochen, in dem Bayern sein eigenes Königreich gründet.

Herr Krebs, seit wann machen Sie Kabarett?

Hauptberuflich stehe ich seit dem Jahre 2008 auf der Bühne, allerdings war ich schon lange Zeit zuvor immer wieder in verschiedenen Shows, Spielen und Sendungen zu sehen und zu hören. Für mich ist jeder Tag auf der Bühne ein großer Spaß.

Wie entwickeln Sie Ihre Programme oder Sendungen? Schauen Sie da auch den Menschen aufs Maul, wie es so schön heißt?

Vor allem die aktuellen politischen Themen finden in meinem Programm ihren Platz, wie heuer die Wahlen zum Europaparlament. Und da entstehen natürlich die Ideen wie beispielsweise: Brauchen wir Bayern eigentlich noch Europa? Dabei hole ich mir wichtige Informationen auch bei den vielen Menschen, mit denen ich Kontakt habe, höre und schaue ihnen einfach nur zu.

Sie parodieren unter anderem den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, der hier ganz in der Nähe, in Oberaudorf, geboren ist. Wie stehen Sie zu ihm?

Zunächst freue ich mich ganz besonders, in dieser schönen Region sein zu dürfen. Zu Edmund Stoiber habe ich über die Jahre eine gute Beziehung aufgebaut, mit viel Freude auf beiden Seiten. Stoiber ist ja immer noch sehr aktiv, sowohl im sportlichen Bereich als Vertreter des FC Bayern München als auch politisch im Hintergrund. Eigentlich ist der Stoiber für mich ein großes Vorbild. Er arbeitet bis ins hohe Alter, so wie ich es mir auch wünsche.

Bavaria First – America First: Wie stellen Sie da eine Verbindung her?

Diesen Slogan habe ich bewusst ausgesucht, natürlich mit humoristischem Hintergrund und vielen Parodien. Denn wir sind ja gefühlt so groß wie Amerika, sodass wir eigentlich auch ein souveräner Staat werden könnten. Und dann bräuchten wir den anderen nichts mehr abzugeben, da wir ja die Finanziers der Bundesrepublik Deutschland sind.

Sie sind nun schon geraume Zeit auf Tour. Wie ist es bisher gelaufen?

Mein Programm kommt sehr gut an, es ist lustig und informativ, zumal es ja auch ständig aktualisiert wird, entsprechend den politischen, kulturellen und sozialen Ereignissen. Mein Ziel ist es, die eigentlich ernste Politik mit Humor zu verbinden und diese Kombination ist sehr erfolgreich, denn die von mir parodierten Figuren spielen da auch mit.

Worauf freuen Sie sich?

Zunächst einmal war ich noch nie bewusst in Kiefersfelden, bin aber sicher schon mal durchgefahren. Die Region selbst inspiriert mich natürlich, denn hier, direkt an der Grenze zu Österreich, gibt es viele Schnittmengen. Da könnte man doch glatt an eine Fusion denken und die anderen Staaten mal ganz einfach hinter sich lassen. So könnte mein Statement lauten. Auf die Reaktionen des Publikums bin ich sehr ge- spannt.

Interview Franz Hoffmann

Kartenvorverkauf

Artikel 9 von 10