Die Höhle in sich selber entdecken

von Redaktion

Ausstellungsprojekt der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg beschäftigt sich mit einem menschlichen Ur-Mythos

Brannenburg – Die Neue Künstlerkolonie Brannenburg und das Künstlerkollektiv „Höhle“ um Inge Ehlert, Peter R. Hofmann, Thaddäus Müller, Magdalena Nothaft, Christiane Schauerte, Elisabeth Schmähling, Rosa Maria Seidl und Monika Sterr präsentieren ihr aktuelles Projekt „Die Höhle in mir“ in einer interaktiven Ausstellung in der Kunstschmiede, Schlossstraße 1.

„Höhle“ ist ein großes Thema in der Menschheitsgeschichte, denn wir alle sind „Kinder der Höhle“, in denen wir viel länger gewohnt haben als in selbst gebauten Häusern. Dieses Höhlendasein hat uns tief geprägt. Seine Spuren sind heute noch bei uns nachweisbar: in der Sprache, in unserem Verhalten, in unserer Psyche. Kein Wunder, dass die Höhle schon immer auch Thema der Kunst war. Nicht nur, dass die ältesten Kunstwerke der Welt aus Höhlen stammen – auch die Höhle selbst war immer Gegenstand der Kunst. In der bildenden wie darstellenden Kunst, in Musik und Literatur gibt es zahlreiche Beispiele.

Grund genug, sich mit den Empfindungen, die das Thema Höhle bei uns auslösen, einmal ganz persönlich zu beschäftigen, der „Höhle in mir“ ein wenig nachzuspüren. Acht Künstler der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg haben sich auf den kreativen Weg begeben und schufen als Künstlerkollektiv ein außergewöhnliches Projekt.

So nutzte etwa Thaddäus Müller die Wände der Wendelsteinhöhle als Projektionsflächen für Fotos, die er dann wieder abfotografierte. Der Initiator des Projekts, der Fotograf Peter Hofmann, fotografierte Details der Gänge der Wendelsteinhöhle, die vermutlich noch nie jemand gesehen hat. Elisabeth Schmähling ließ sich bei ihren Malereien von den französischen Bilderhöhlen inspirieren und Inge Ehlert wird einen Rückzugsort als Rauminstallation mitten in den Ausstellungsort bauen. Monika Sterr schwebt eine Rauminstallation als Reise in die Kindheit vor, während Magdalena Nothaft sich in einer Videoinstallation mit Körperhöhlen befasst. Dagegen sah Rosa Maria Seidl vor allem das Material Stein und beschäftigte sich damit.

Und so könnte es sein, dass die Kunstschmiede nicht nur ein Ausstellungsraum bleibt, sondern selbst zum Kunstwerk mutiert, in dem der Besucher mit seiner eigenen Taschenlampe auf Entdeckungsreise geht. Denn Höhle heißt schließlich auch: Entdeckung.

Die Ausstellung wird am Freitag, 8. November, um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Geöffnet ist vom 9. November bis 17. November täglich jeweils 15 bis 18 Uhr. Weitere Informationen auf der Projekthomepage www. die-hoehle-in-mir.de.

Claudia Pfurtscheller

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