Bad Aibling/Prien – Wofür? Wogegen? Zum Abend mit August Zirner und musikalischen Freunden morgen, Freitag, ab 19 Uhr im kleinen Kursaal im Kurhaus Bad Aibling lädt der Verein „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen rechts“ ein. Das Trio August Zirner (Text und Querflöte), Philipp Staber (Gitarre) und Kai Struwe (Kontrabass) wird den Abend mit Musik und Texten zum Thema Gesicht zeigen gestalten. Im Vorgespräch mit den OVB-Heimatzeitungen erwähnt August Zirner, dass es ihm um Kommunikation, um das Miteinander und um die Begegnung geht. Er erinnert sich, dass er damals, als Karl-Heinz Brauner, Vorstandsmitglied des Rosenheimer Vereins „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen rechts“, ihn gefragt habe, ob er für den Verein eine Veranstaltung machen würde, geantwortet habe: „Ich möchte eigentlich nicht mehr gegen irgendetwas sein.“ Als älter werdender Mensch sei es sein Wunsch, die Kommunikation zu fördern, das Miteinander, die Begegnung. „Für mich entstehen die großen Fragen in dem Zwischenraum von Luftholen und Ausatmen, zwischen Wort und Musik.“ Am Freitagabend will er sich in Bad Aibling mit Texten und mit viel jazziger Musik einbringen.
Wofür? Wogegen? Für den Schauspieler und Musiker sind das bedeutsame Fragen. Empathie sei wichtig. Man müsse Gesicht zeigen. Was wiederum bedeutet, dass man ins Gespräch kommen und sich austauschen müsse. Oftmals heißt es, so Zirner weiter, dass man mit Gesprächen eine Brücke bauen könne. Auch wenn er keine Antwort habe: „Ich agiere nur als Sprecher, als Musiker, als Performer.“ Es liegt beim Publikum, das zu interpretieren. In gewisser Weise tragen die Zuhörer also Verantwortung, findet er. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es in der Bar Allegro Gelegenheit zu einem Gespräch.
Beim Folgeabend am Samstag, 9. November, steht in Prien „Der kleine Prinz“ mit August Zirner als Sprecher und Flötist und Kai Struwe am Kontrabass auf dem Terminplan. Der 9. November sei ein Termin, den er sich gewünscht habe, so Zirner, der an die Reichskristallnacht und den Schrecken des Naziterrors erinnert. Im Gespräch betont Zirner mehrfach, dass er nicht politisieren, sondern auffordern wolle zu kommunizieren.
Für Zirner geht es im Buch „Der kleine Prinz“ um das Miteinander, das Buch sei ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit. Viele könnten zwar den Satz „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ auswendig rezitieren. „Das ist wichtig, aber inzwischen plattgetreten.“ Als bedeutsamer sieht er eine andere, eine weitere Botschaft: Freundschaft heißt Vertrauen.
Der Abend in Prien ist schon ausverkauft. Für die Veranstaltung am Freitagabend in Bad Aibling ab 19 Uhr gibt es Eintrittskarten an der Abendkasse. elk