Bruckmühl/Landkreis – Jetzt kommt die Zeit, in der die meisten Lieder im Jahr gesungen werden, Es ist der Advent, die Feste der Heiligen wie Nikolaus, der Klöpfelbrauch, das Weihnachtsfest, das Ansingen vom neuen Jahr und der Sternsingerbrauch. Zu all diesen Gelegenheiten sind unzählige Lieder überliefert, in Sammlungen oder in der mündlichen Tradition, oft natürlich geprägt von unserer christlichen Kultur.
Der „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ und die Kreisvolksmusikpflege Rosenheim wollen gerade heutzutage das natürliche Selbersingen ohne Leistungsdruck und Perfektion zu diesen Festzeiten unterstützen. Deshalb findet im Advent wieder die Aktion „Weihnachtslieder selber Singen“ zusammen mit den OVB-Heimatzeitungen statt. Davon berichten wir aber erst in unserer Rubrik in 14 Tagen. Auch an den Montagen im Advent heißt es heuer wieder in der Filialkirche Mittenkirchen bei Bruckmühl „Singen im Advent“ – gemeinsam eine Stunde mit Adventsliedern und besinnlicher Musik verbringen.
Am Samstag, 23. November, laden wir zu einem Singnachmittag ins Gemeinschaftshaus nach Oberholzham in der Marktgemeinde Bruckmühl ein: Von 13 bis 17 Uhr werden mit den Besuchern geistliche Volkslieder vom ersten Advent bis nach Dreikönig gesungen. Der Nachmittag ist für alle geeignet, die einmal wieder diese Lieder singen wollen. Der Eintritt ist wie immer frei, Getränke und etwas zum Essen zwischendurch ist auch vorhanden. Eine Anmeldung ist notwendig. Melden Sie sich baldmöglichst an beim Förderverein (83052 Bruckmühl, Pfarrweg 11, Telefon 08062/8078307 mit Anrufspeicher) oder bei der Kreisvolksmusikpflege (ernst.schusser@heimatpfleger.bayern).
Die überlieferten Bräuche und Lieder im Advent und in der Weihnachtszeit sind zahlreich und vielfältig: Im Advent haben die Schriften des Alten Testaments die Liedtexte beeinflusst – dazu kommen auch die Lieder zum Klöpflbrauch oder zu Heiligenfesten (Nikolaus, Barbara und andere). Weihnachten verkündet die frohe Botschaft, dass der Heiland auf die Welt gekommen ist: Gesänge von Engeln und Hirten, Neujahrslieder und der Sternsingerbrauch zeigen die Fröhlichkeit in den geistlichen Volksliedern. Die Teilnehmer erhalten reichhaltige Liedmaterialien aus der Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“. Zum Abschluss wollen wir wieder eine kleine Andacht in der Dorfkirche von Holzham feiern.
Herzliche Einladung ergeht auch an alle, die gern selber zum Sternsingen gehen wollen oder sich für die Sternsingerbräuche interessieren. Wir lernen neue Sternsingerlieder und -szenen für das Singen und Sprechen vor den Häusern und Türen der Menschen. Der sehr alte Brauch des Sternsingens wird heute meist von Kindern und Ministranten übernommen. Gerade hier wäre es wichtig, dass auch Erwachsene diesen Brauch ausüben und den Segen von Haus zu Haus tragen. Die Corona-Zeit hat neue Formen des Sternsingens entstehen lassen: Es finden zum Beispiel Andachten in Ortsteilen statt, wo die Nachbarn zusammenkommen und den Sternsingern gemeinsam zuhören oder bei den Liedern mitsingen.
Und am Donnerstag, 21. November, um 19 Uhr gibt es im Büro des „Fördervereins Volksmusik Oberbayern“ ein besonderes Schmankerl: In der Reihe „Wissen Volksmusik“ zeigt Eva Bruckner drei alte Fernsehfilme von Sepp Eibl aus der Reihe „Unter unserem Himmel“ (Bayerisches Fernsehen) mit interessanten vorweihnachtlichen Bräuchen und Liedern:
Am 5. Dezember 1972 hat es geheißen „Klaubauf und Klöpfler“ – dabei waren die Riederinger Sänger, die Kirchseeoner Perchten, Klöpfler aus Sachrang, Klaubauf in Dietramszell und der Buttenmandllauf in Winkl bei Berchtesgaden.
In der Sendung vom 4. Dezember 1979 gibt es unter dem Titel „Weihnachtslieder aus dem Rupertiwinkl“ ein Wiedersehen mit den Geschwistern Schiefer aus Laufen, den Falkenstoaner Sängern aus Inzell, dem Traunsteiner Dreigesang und dem Fendtleitn-Schorsch.
Am 4. Dezember 1988 war das „Nikolausspiel aus Humbach“ bei Dietramszell zu sehen – eine besondere Dokumentation eines überlieferten Volksschauspieles in Oberbayern. Zu diesem Abend ist eine Anmeldung beim Förderverein oder der Kreisvolksmusikpflege (siehe oben) wegen beschränktem Platz unbedingt notwendig.ernst schusser