Wasserburg – Mit ihrem Programm „Stop“ begeisterte die Stadtkapelle Wasserburg beim traditionellen Herbstkonzert. Musikalische „Ohrwürmer“ aus bekannten Hollywood-Filmen und symphonische Klanggemälde boten ein unterhaltsames Programm, das besonders den Helden in der zweiten Reihe gewidmet war.
Bereits vor dem eigentlichen Konzertbeginn zeigte sich, wie wertvoll die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen ist. Die Bläserjugend unter der Leitung von Georg Auer stimmte auf den Abend ein. Das Vorprogramm der jungen Musiker – oft ist es der erste Auftritt – begeisterte die ankommenden Besucher.
Auftakt mit „Pauken und Trompeten“
Mit „Pauken und Trompeten“ und der „Concert Fanfare“ des Niederländers Cornelis (Kees) Vlak (1938 bis 2014) luden Dirigentin Magdalena Weber und die Jugendkapelle zu einem Rendezvous mit grandioser Filmmusik ein. Die von den Blechbläsern getragene Komposition war feierlich und kraftvoll, die perfekte Einstimmung dafür. Das nächste Stück führte nach Nottingham in den Sherwood Forest. Aus dem Film „Robin Hood – König der Diebe“ stammt die romantische Ballade „Everything I Do I Do It For You“. Der von Bryan Adams gesungene Titelsong hielt sich monatelang an der Spitze der Charts. Mit fetzigem Big-Band-Sound, einer Mischung aus Rock, Jazz und Swing und der Titelmusik aus dem Animationsfilm „The Incredibles – Die Unglaublichen“ verabschiedete sich das Jugendorchester.
Mit Trommelwirbel und Trompetensolo wurde dann Barbara Bschorr von zwei „uniformierten“ Musikern an das Dirigentenpult eskortiert. Der Marsch „The Police Academy“ eröffnete das Programm des Erwachsenenorchesters. Von der Kritik wurde der dazugehörige Film komplett verrissen. Bei den Kinobesuchern aber kamen die ungeschickten Polizeianwärter derart gut an, dass gleich sechs Fortsetzungen gedreht wurden. Auch nach vier Jahrzehnten ist der von Robert Folk komponierte Marsch ein Ohrwurm, den man nicht so schnell vergisst. Weniger bekannt und eher ruhiger war die Komposition „Pandora’s Box“ von Satoshi Yagisawa, ein Konzeptstück aus Japan, das dem Orchester höchste Konzentration und Können abverlangte.
Nino Rota ( 1911 bis 1979 ) komponierte über 150 Filmmusiken, meist für die Regisseure Federico Fellini und Luchino Visconti. Seine Titelmelodie zu „Der Pate – Teil II“ wurde mit einem Oscar honoriert. Die Stadtkapelle meisterte das ikonische Werk brillant. Die melancholischen und dramatischen Elemente spiegeln die ganze Tragik zwischen Familienehre und Verbrechen musikalisch wider.
Reise ins Star-Wars-Universum
Auch viele andere Hollywood-Filme werden allein schon wegen ihrer Musik erkannt, vor allem wenn sie aus der Feder von John Williams stammen. Der mittlerweile 92-jährige US-Amerikaner schrieb die Musik zu „Der Weiße Hai“, „Indiana Jones“, „Jurassic Park“ und viele weitere Blockbuster, so auch zu „Star Wars – Krieg der Sterne“. Mit einem von Johann de Meij arrangierten Medley lud die Stadtkapelle zu einer Reise in das Star-Wars-Universum ein, mit Yoda, Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia und vielen anderen ikonischen Figuren. Mit einem von John Glenesk Mortimer arrangierten „Cartoon Medley“ hieß es dann langsam Abschied nehmen. Mit den Titelmelodien von „Familie Feuerstein“, „Tom und Jerry“, „Inspector Gadget“ und „Der rosarote Panther“ ging ein toller Konzertabend voller cineastischer Erinnerungen und ganz besonderer Filmmusik zu Ende.