Große Unterhaltung im Kurhaussaal

von Redaktion

Ein hochwertiger „Saitensprung“ in die alpenländische Volksmusik

Bad Aibling – Roman Messerer und Christian Eisner schafften es mit Bravour, im Rahmen der „Saitensprünge“ mit erlesenen Musik- und Gesangsgruppen den großen Kurhaussaal zu füllen. Ihr Eifer, vereint mit großem Wissen und vielen Kontakten zu den Sängern und Musikanten aus dem Alpenland, schenkte dem schon sehr kundigen Publikum einen vergnüglichen Abend mit einem großartigen Programm.

Mit Spielfreude und erfrischendem Tempo

Sie selbst warteten diesmal mit der „Dirschl-Hausmusi“ auf. Zwei junge Dirndl spielten mit den beiden „Profis“ auf und ließen Landler und Polka in einer Spielfreude und erfrischendem Tempo erklingen, bei denen einige Volkstänzer im Saal schon leicht in Bewegung gerieten. Das Stück „An Hiasei seina“ hatte es den Zuhörern besonders angetan.

Kräftig im Ausdruck, mit keiner übersteigerten Tonart belegt, präsentierten sich die Frauenstimmen des Pidinger „Weber-Häusler-Dreigesangs“. Überaus locker und frei heraus erklangen da „Auf da Oima“ und „Braune Wiesn“. Mit dem Lied „Hör i Glockn leitn“ merkte man schon sehr deutlich ihren großen Spaß am Singen.

Dr. Franz Gumpenberger führte schon vor ein paar Jahren durchs Programm und es war ein eindrucksvolles Erlebnis, mit welch hinterkünftigem Humor und nie verletzendem Witz der Mühlviertler Amtsrichter a. D. Musik und Gesang verband. Sein Dialekt und die köstliche Vortragsweise dürfen als Perle des Abends bezeichnet werden.

Mit allerlei hochwertigen und unterhaltsamen „Radau“ wartete der „Ferchenseeklang“ aus Mittenwald auf. Die bestens aufgelegten Instrumentalisten hatten mit Ziach, Klarinetten, Harfe, Hackbrett, dazu Trommeln und reichlich Blech nicht nur eine rasante Besetzung mitgebracht, sondern mischten mit ihren Märschen und selbst gestrickten Melodien den Saal gehörig auf, der mit „Juchizern“ und viel Beifall diese Musik honorierte.

Sich entspannt zurücklehnen konnte man sich dann wieder bei den Stückln der „Hirschberg-Zithermusi“. Sie ist in der Riege der namhaften Volksmusikgruppen ganz vorne zu finden. Mit bestechender Rasanz und dem typischen Klang der „Kerschensteiner Zither“, dazu einer sich äußerst harmonisch einfügenden Kontragitarre arbeiteten die vier Musiker „Landler“ und „Boarische“ instrumental souverän heraus, die in ihrer Interpretation eine imposante Wirkung erzielen und keine Wünsche offen lassen.

Farbige
Regionalität

Mit einem traumhaften Dreiklang und einer sehr eigenwilligen und raffinierten Dynamik legte der „Mittenwalder Oimagsang“ eindrucksvoll dar, wie reichhaltig und gepaart mit farbiger Regionalität das alpenständische Liedgut ausgestattet ist. In einer rassigen und dann auch wiederum fein abgestimmten Vortragsweise, begleitet von Ziach, Gitarre und Zither, waren da „Grumpe Federl“, „Sprung übers Wasserl“ und „Wann die Sunn untageht“ zu erleben. Zum Abschluss gab es eine schwungvolle Zugabe des „Ferchenseeklang“.

Der kaum enden wollende Beifall eines begeisterten Publikums zeigte klar auf, wie hoch qualitativ und absolut berechtigt sich diese „Baierischen Saitensprünge“ ihren Platz in diesem Festival erarbeitet haben. Im nächsten Jahr wird dieser Abend sicher wieder einige Überraschungen und Zuckerl bereithalten.

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