Kulturpreis für Elfriede Ringsgwandl

von Redaktion

Auszeichnungen auch für Elisabeth Sinhart und Theatergesellschaft Neubeuern

Rosenheim – Die Theaterleiterin, Autorin und Regisseurin Elfriede Ringsgwandl ist am Sonntag mit dem Kulturpreis 2024 des Landkreises Rosenheim ausgezeichnet worden. Im Theaterzelt Riedering ehrte Landrat Otto Lederer außerdem die Harfenistin Elisabeth Sinhart mit dem Kulturförderpreis sowie die Theatergemeinschaft Neubeuern mit dem Kultursonderpreis für das Stück „A Sommernachtstraum“ 2023. Die Laudationes hielt der Kulturreferentin des Landkreises, Anke Hellmann.

„Reiche Kulturlandschaft“

In seiner Begrüßung erinnerte Lederer an frühere Kulturförderpreisträger, von denen nicht wenige inzwischen erfolgreiche Profimusiker sind: „Wir können auf all diese Preisträger sehr stolz sein! Denn die Namen und Zahlen unterstreichen, wie reich und vielfältig unsere Kulturlandschaft im Landkreis Rosenheim ist.“

Stolz schwang auch im Grußwort des Riederinger Bürgermeisters Christoph Vodermaier mit. Von nah und fern lockten die Ringsgwandls mit ihren mittlerweile sechs selbst geschriebenen Volksstücken das Publikum an. Seit 2012 zeigt das Ehepaar mit fast der gesamten Ringsgwandl-Familie in ihrem Theaterzelt bei Riedering in über 1000 Vorstellungen den „Himmegugga“. Mit dabei ist außerdem, so Laudatorin Hellmann „halb Riedering“ sowie einige Profi-Schauspieler.

Hinzu kommen andere Stücke wie „Gsindlkind“, „Zigeunerbauer“, „Elias“, „Lukas Straßenkind“ und das neueste Stück aus diesem Jahr „Marie“.

„Kaum zu glauben, dass hinter all dem eine so zierliche Frau steckt, die vor Energie und Einfällen, vor Tatendrang und Temperament nur so zu sprühen schient“, würdigte Anke Hellmann die Preisträgerin Elfriede Ringsgwandl. Diese versteht sich in erster Linie als Autorin und hat sich das Theaterhandwerk selbst beigebracht. Mit ihrer genauen Vorstellungskraft und ihrer zupackenden Art hat Elfriede Ringsgwandl ein Erfolgsrezept gefunden – hinzu kommt die ganz besondere Handschrift der Familie, die in jeder Ecke des Theaterzelts zu spüren ist.

Für ganz besondere Momente im Theaterzelt sorgte am Abend der Kulturpreisverleihung auch die Preisträgerin des Kulturförderpreises Elisabeth Sinhart. Sie gab unter anderem mit den beiden selbst komponierten Stücken „Horizont“ und „Desierto“ eine Kostprobe ihres Könnens und erntete für ihre musikalischen Einlagen tosenden Applaus.

Überregional bekannt ist die junge Künstlerin auch dank der „Saitenstraßenmusi“. Gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern und drei Freunden hat sie in dieser Besetzung in Innsbruck beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb das höchste Prädikat „mit Auszeichnung“ und die Extraauszeichnung, den Herma-Haselsteiner-Preis, gewonnen. Der Alpenländische Volksmusikwettbewerb ist der größte überregionale Musikwettbewerb für Alpenländische Volksmusik.

Harfenklänge waren der Nachwuchskünstlerin von zu Hause vertraut. Die Mutter ist selbst Musiklehrerin. In der 5. und 6. Klasse begann Sinhart selbst an der Harfe zu komponieren. Kulturreferentin Anke Hellmann: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Mutter Susanne Dräxl-Sinhart ihre Tochter stark geprägt hat. Mehr noch: Die Tochter hat sich auch die Art der Bühnenpräsenz abgeschaut.“

Ein „bayerischer Sommernachtstraum“

Entstehungsprozess und Inszenierung des „bayerischen Sommernachtstraums“ der Theatergesellschaft Neubeuern zeigte am Abend der Preisverleihung ein Film von Richard Leitner. Diesem gelang es, die Stimmung am Theaterset und die Atmosphäre der Waldbühne am Bürgl in Altenbeuern einzufangen. „Mit unglaublich hohem Aufwand und handwerklichem Geschick haben die kreativen Neubeurer die malerische Naturkulisse in den antiken Theaterschauplatz verwandelt“, gab Laudatorin Hellmann einen Blick hinter die Kulissen des Stücks. Den Preis nahm stellvertretend für die Theatergemeinschaft Heinz Baumgartner entgegen. Er ist Eventmanager und Gründungsmitglied der Neubeurer Theatergemeinschaft und „der Mann, bei dem die Fäden zusammenlaufen“.

Der Kulturpreis ist mit 5000 Euro dotiert, der Kulturförderpreis mit 2500 Euro und der Kultursonderpreis mit 1500 Euro.

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