„Kultur pur“ feiert 25-jähriges Jubiläum

von Redaktion

Streifzug durch die Rosenheimer Kleinkunstszene im Tam-Ost – Ehrung für Organisator Werner Rösler

Rosenheim – Ein fulminanter Abend war das im Tam-Ost, als zum 25-jährigen Jubiläum die beliebte Veranstaltung „Kultur pur – Leckerbissen für die Rosenheimer Kleinkunstszene“ stattfand, wie immer moderiert von Werner Rösler, der auch die Künstler ausgewählt hatte.

Mit Elias und Tobias starteten zwei junge Männer, die sich „Hund und Hoibe“ nennen. Die zwei Nachwuchskomödianten präsentierten eine Lösung für die Genderproblematik durch den bayerischen Dialekt, weil man beispielsweise bei der Anrede „Liabe Leit“ nicht lang von Damen und Herren reden müsse. Die Bühne wurde zu einem „Bayerischen Amt für Migration und Flüchtlinge“, wo ein Preuße aus Sachsen in Bayern eingebürgert werden wollte. Die musikalischen Fähigkeiten des Duos gipfelten dann in einem Stück für Gitarre und Bierofon, einem Bierträger mit unterschiedlich gefüllten Flaschen, denen mittels Schlagstöcken fetzige Melodien entlockt wurden.

Der nächste Auftretende sorgte für Stille im Saal. Der junge Gitarrist Benno Panhans aus Stephanskirchen, mit gerade mal 17 Jahren bereits mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, verzauberte mit den ersten Saitenschwingungen. Dem berühmten „Requedos de la Alhambra“ von Francisco Tarrega folgte ein argentinischer Tango, bis das Stück „Capriccio Diabolico“ das Publikum erneut staunen ließ. Nach „Sevilla“ von Isaac Alberniz verabschiedete der Saal den Künstler mit frenetischem Beifall.

Nach der Pause besetzten mit Bärbl Thum und Franz Weiland zwei alte Weggefährten die Bühne, um Rösler und „Kultur pur“ für 25 Jahre zu würdigen. Rösler erhielt für seine unentgeltliche Arbeit nicht nur großen Beifall, sondern auch in Anlehnung an den „Bambi“ einen silbernen Hirsch unter „Androhung“ eines goldenen Hirsches, falls er weitere 25 Jahre „Kultur pur“ organisieren würde.

Heiter ging es weiter mit Claudia Pichler, die schilderte, welche Abenteuer eine Dialekt sprechende Frau in der Großstadt erleben kann, wo man sich als Bayer mit Mitbürgern oft nur noch auf Englisch verständigen kann. In freundlichem Plauderton sprach Pichler kleine Bosheiten aus, mokierte sich über Ernährungsgewohnheiten und verabschiedete sich unter tosendem Applaus.

Anschließend betraten Emmeran Heringer und Stefan Pillokat, bekannt als das Clownduo „Rigol & tOrF“ die Bühne. Die beiden führten mithilfe zweier altmodischer Teppichkehrer absurde Tänze auf der Bühne auf und erweiterten mittels eines Einrades ihre Mobilität bei der Bühnenbodenpflege.

Das Zwerchfell wurde beim Publikum arg strapaziert, als auch Zuschauer auf die Bühne gebeten wurden und ein junger Mann zum Einradfahren verpflichtet wurde. Das „Opfer“ durfte sich immerhin auf zwei Helfer stützen, mit denen er mittels Klebeband zu einer erfolgreichen Einheit verbunden wurde, sodass das Ziel am Bühnenrand wohlbehalten erreicht wurde. Dazu gab es witzige und hintersinnige Kommentare der Clowns, die das Publikum zum Kreischen brachten. Franz Weiland

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