Prien – Es war ein kleines Paradies, das sich György und Dorothea Stefula in Osternach bei Prien ab 1955 schufen. Die „naive“ Kunst der beiden ist an sich untrennbar miteinander verbunden, erstmals soll jedoch Dorothea Stefula mit ihren kleinen Kostbarkeiten alleine der Platz eingeräumt werden, den sie als feinsinnige Meisterin des Stilllebens und des Interieurs verdient.
Geboren wurde Dorothea Hüter am 2. Februar 1914 in Hamburg. Nach ihrem Studium an der Landeskunstschule Hamburg arbeitete sie als freiberufliche Kinderbuchillustratorin. 1940 heiratete sie den Künstlerkollegen György Stefula, mit dem sie drei Kinder großzog. Ab 1943 am Chiemsee ansässig, entstanden hier zumeist kleinformatige Miniaturen einer heilen Welt in einem altmeisterlichen Malduktus.
Ihre Vorliebe galt dem Kleinen, dem Unscheinbaren, dem Zerbrechlichen, bei Dingen und bei den Menschen. Und doch weisen ihre, oberflächlich gesehen, idyllischen Bilder immer kleine Verletzungen auf. Also vielleicht doch ein „Paradise Lost“. Dorothea Stefula verstarb am 27. Dezember 1997 in Prien.
Die Retrospektive im Museum in Prien ist bis zum 12. Januar 2025 zu sehen. Geöffnet ist das Museum an den Adventswochenenden, Freitag, Samstag und Sonntag, 13 bis 18 Uhr, ab 26. Dezember bis 12. Januar täglich 13 bis 17 Uhr. An Heiligabend, dem ersten Weihnachtsfeiertag und Silvester ist geschlossen.