Jesus, bleibet meine Freude

von Redaktion

Festlich und glanzvoll mit Trompeten und Orgel: Erstes Adventskonzert im Münster Frauenwörth

Fraueninsel – Während die ersten Lichter an den Hütten des Christkindlmarkts auf der Fraueninsel erstrahlten, füllte sich das Münster Frauenwörth mit Liebhabern klassischer Kirchenmusik. Das erste von drei Adventskonzerten, das die Seeoner Kirchenmusikerin Andrea Wittmann gestaltet, erfreute sich großen Zulaufs: Unter dem Motto „Festliches Adventskonzert“ standen Werke für Trompeten und Orgel bekannter und weniger bekannter Tonschöpfer im Programm.

Mit Andras Gergely Gerhardt (erster Solotrompeter des Mozarteumorchester Salzburg) und Johannes Moritz (erster Solotrompeter des Bayerischen Staatsorchesters München) hatte Wittmann zwei außergewöhnliche Virtuosen in den Chiemgau geholt. Die imposanten Orgel- und Trompetenklänge von Georg Friedrich Händels „Arrival of the queen of sheba, HWV 67“ fluteten klanglich wie Sonnenstrahlen den Kirchraum – Kälte und Alltagsstress waren bald vergessen. Und mit dem anschließenden „Eternal source – Ode for the Birthday of Queen Anne, HWV 74“ war sogleich ein wahres musikalisches Kraftfutter verabreicht.

Freude klang auch aus Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, BWV 645“ und beim Erklingen der Aria „Bist du bei mir“, BWV 508“ schlich sich das Gefühl von Frieden in die Gemüter der Lauschenden. „Jesus, bleibet meine Freude“ (Wohl mir, dass ich Jesum habe), BWV 147“, einer der bekanntesten Choralbearbeitungen Bachs, kam in der Bearbeitung für Orgel und zwei Trompeten einem Lobgesang an die Freude selbst gleich: Zart, dann wieder durchdringend kraftvoll – mal begleitete die Orgel in wohl angemessener Zurückhaltung die Trompetenstimmen, um sich dann stimmführend über die Bläser zu erheben.

Lob gebührt Wittmann schon für die Auswahl der Werke. Mit Jean Joseph Mouret und Petronio Franceschini waren zwei weniger oft gespielte Vertreter der Barockmusik zu hören: Beide Werke, Mourets „Sinfonies de fanfares“ und Franceschinis Sonata in D, fanden im Münster Frauenwörth eine gebührende Kulisse.

Kurz und umwerfend schön ist Cesar Bresgens Lied „O du stille Zeit“ – und die beiden Trompeten in sensibler Orgelbegleitung ließen nichts an emotionalem Tiefgang missen. Wie schade, dass sich mit Antonio Vivaldis Konzert für zwei Trompeten in C-Dur, op. 46 RV 537 die kirchenmusikalische Sternstunde dem Ende zuneigte. Kleiner Trost: Ein gemeinsames Singerlebnis mit Gotteslob „Macht hoch die Tür“. Kirsten Benekam

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