Rosenheim – Als in den 1970er-Jahren Punkrock die Clubs eroberte, wurde es laut und wild. Subkultur trat gegen sogenannte Hochkultur an, Rebellion wurde großgeschrieben. Die Ausstellung „Punk: Wir versprechen nichts!“, die von Sonntag, 15. Dezember, bis Sonntag, 13. April, in der Städtischen Galerie zu sehen ist, begibt sich auf Spurensuche und Ortsbegehung. Sie macht Punk als Protestkultur, aber auch als Lebensgefühl gegenwärtig.
Eingebettet in globale Entwicklungen in den 1970er- und 1980er-Jahren, wird auch die lokale Geschichte des Punk erzählt. Denn während im Norden Deutschlands die Großstädte zum Epizentrum für New Wave und Punk wurden, bot München weniger Experimentierräume. Freiräume für alternativere Musik siedelten oftmals außerhalb, etwa Ende der 1980er-Jahre in Rosenheim in der „Vetternwirtschaft“. Gemeinsam erzählen die über 200 Ausstellungsobjekte ein Stück Stadt-, Musik- und Kulturgeschichte: Inszenierte Clubräume als einstige zentrale Schauplätze der Bewegung laden zur Begegnung mit Punk ein. Street- und Szene-Fotografie holt die Bewegung ins kollektive Gedächtnis. Bühnen-Outfits, aber auch Alltagskleidung zeigen Mode als individuelles Ausdrucksmittel. Zahlreiche Druckwerke wie Fanzines, Flyer, Plakate und Plattencover zeugen von der eindrücklichen Bildsprache und Typografie des Punk.
Punk war eine umfassende kulturelle Bewegung. Davon zeugen die in der Ausstellung präsentierten Kunstwerke etwa von Andy Warhol, Martin Kippenberger, Markus Oehlen oder Lisa Endriß, die ähnliche gesellschaftliche Themen reflektieren. Begleitend dazu machen Video- und Audioaufnahmen Punkrock sicht- und hörbar. Mitmach-Stationen in der Ausstellung nehmen den „Do it yourself“-Gedanken beim Wort: Macht einfach! Macht mit!
Begleitend zur Ausstellung bietet die Städtische Galerie ein vielfältiges Rahmenprogramm, das tagesaktuell auf der Website abgerufen werden kann. Die Anmeldung zu Veranstaltungen, Konzerten und Führungen ist erforderlich unter galerie@rosenheim.de oder telefonisch unter 08031/ 3651447 möglich.