Seit vielen Jahren trägt Gisela Schinzel-Penth Sagen und Legenden aus Oberbayern zusammen. Nun hat sie einen neuen Band vorgelegt, der sich mit dem Gebiet um Miesbach, Schliersee, Tegernsee und Holzkirchen beschäftigt. Einige der Geschichten spielen auch in die Region Rosenheim hinein. So kann man lesen, wie der Wendelstein zu seinem Namen kam oder wie die Kapelle auf dem markanten Gipfel entstand, die Überlieferung von Marinus und Anianus am Irschenberg darf nicht fehlen, es geht um die Schatzgräber auf der Neuburg bei Vagen und einige andere. Es sind Geschichten von wundersamen Begegnungen, von Menschen, die für Verfehlungen gestraft werden und durch ein Wunder aus tiefer Not gerettet werden – und die eine lokale Gegebenheit, ein Bauwerk oder einen Ortsnamen erklären. Ein Register und ein Verzeichnis der benutzten Quellen runden das Buch ab.
Seit 2019 veröffentlicht Rosi Hagenreiner aus Amerang jedes Jahr ein neues Buch mit Geschichen vom Max. Jetzt ist ganz aktuell der fünfte Band erschienen: „Max lässt‘s krachen“ verspricht, so der Untertitel, „Vogelwilde Feiergeschichten aus Stephanskirchen“. Max ist ein Bub im Grundschulalter, der mit gleich mehreren Haustieren bei Oma und Opa auf einem ehemaligen Bauernhof lebt. Mit dem Max wird es nie langweilig. Nicht, weil er so viel anstellt, sondern weil ihm halt Sachen passieren, Missgeschicke und blöde Zufälle, die zu kleinen und mittleren Katastrophen führen. Max wohnt in Stephanskirchen bei Amerang. Dieses Stephanskirchen kennt Rosi Hagenreiner wie aus der Westentasche, denn dort lebt die ehemalige Realschullehrerin selbst. Das Besondere an den Büchern um Max ist, dass Ähnlichkeiten mit lebenden Personen kein Zufall sind, denn ebenso wie es das Stephanskirchen aus dem Buch tatsächlich gibt, so gibt es die Personen aus den Büchern in Wirklichkeit. Es sind Hagenreiners Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte aus Stephanskirchen und Umgebung – und auch ein großer Teil der Geschichten hat einen wahren Hintergrund. Und so sind die Geschichten rund um Max auf liebenswürdige Weise mitten aus dem Leben gegriffen. Es sind Geschichten, die sich in der Lebenswelt von Kindern bewegen und dennoch amüsant und lustig sind – für kleine wie für große Leser. Die Geschichten für Kinder ab vier Jahren eignen sich ebenso zum Vorlesen wie zum Selberlesen.
Ein Traditionsschatzkastl ist der Oberbairische Kalender, der in der Tradition früherer Bauernkalender steht, die die Landbevölkerung durch das ganze Jahr begleitet haben. So gibt es auch hier ein Kalendarium, dass auf rund 2000 Brauchtumsveranstaltungen wie Bitt- und Wallfahrten, Ritte und Prozessionen, Märkte und Feste hinweist, aber auch auf Heiligenfeste und besondere kirchliche Tage. Dazu Beiträge über den traditionellen Almabtrieb, über Hochzeitlader und den Räuber Kneißl, Heilige Gräber und alte Holzschläger-Regeln, aber auch über die Stoana-Alm auf dem Weg zum Spitzstein. Die Beiträge über Menschen, Bräuche, Handwerk, Volksmusik, Sagen, Rezepte und anderes mehr sind mit zahlreichen Fotos illustriert.
Der Rimstinger Hans Fritz ist das, was man in Bayern einen bunten Hund nennt. Den Landwirt aus Stettten bei Rimsting packte in jungen Jahren das Fernweh, das ihn in die weite Welt zog. Bei einem Aufenthalt in Kanada sah er ein mobiles Sägewerk. So etwas gab es in Europa bislang nicht. Nachdem die Maschinen aber in Deutschland nicht verkauft werden konnten, gründete Fritz das Unternehmen Serra, das mobile Großsägen herstellte, und baute es zu einer weltweit agierenden Firma aus. Vor einigen Jahren hat er Serra verkauft, für Hans Fritz aber kein Grund, die Füße hochzulegen. Nun hat er zwei Bildbände über Holzhäuser herausgegeben, eine Auswahl aus den Tausenden von Fotos, die Hans Fritz in den vergangenen 35 Jahren bei seinen zahlreichen Reisen in alle Welt gesammelt hat. Daneben vermittelt er in den Büchern anschaulich Wissenswertes aus seinen 40 Jahren Erfahrung im Holzhausbau. Im ersten Band nähert er sich dem Thema chronologisch, beginnend bei prähistorischen Blockbauen über historische Traditionen im Alpenraum oder Skandinavien bis hin zur Blockbautechnik in den USA. Er stellt unterschiedliche Holzbausysteme und Holzbauarchitekturen in verschiedenen Ländern vor. Im zweiten Buch geht es um modernen Holzbau. Dabei will Fritz auch die gängigen Vorurteile gegen amerikanischen Häuser widerlegen. In Randkapiteln werden Themen angesprochen wie Holztreppen, das Unternehmen Serra und die „Kroatien-Häuser“, einfache, standardierte Unterkünfte, die Hans Fritz entwickelt hat, um angesichts der Wohnungsnot nach den Jugoslawien-Kriegen zu helfen. Band drei „Holzhausreise rund um die Welt“ ist in Vorbereitung. Klaus Kuhn