Rosenheim/Rimsting/Wasserburg – Neben den zahlreichen Volksbühnen in der Region pflegen einige Bühnen das klassische Theater. Mit der schwarzhumorigen Boulevard-Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ von Joseph Kesselring ist der Laienbühne Rimsting mit ihrem Regisseur Raimund Feichtner 2024 eine ihrer besten Aufführungen gelungen. „Die Boulevardkomödien-Maschinerie läuft wie geölt, die Gags zünden, die Dialoge greifen perfekt ineinander, die Situationskomik wird witzig ausgespielt“, urteilte der OVB-Kritiker.
Thomas Eiwen hat in der Rosenheimer Theaterinsel „Die Ritter“ von Aristophanes mit vielen Anspielungen auf Rosenheimer Gegebenheiten inszeniert. Mit „Susn“ von Herbert Achternbusch und mit der turbulenten Farce „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo ist die Theaterinsel wieder in die moderne Theatergeschichte zurückgekehrt.
Das Tam-Ost hatte großen Erfolg mit „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza (Regie: Tobi Huber) sowie „Gift“ (Regie: Stefan Vincent Schmidt) von Lot Vekemans.
Auf dem Programm des Theaters Wasserburg standen heuer „Die Räuber“ von Schiller, „König Lear“ von Shakespeare, „Bilder einer großen Liebe“ nach Wolfgang Herrndorf sowie „Was war und was wird“, eine „Komödie über den Ernst des Lebens“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Und auch das Wasserburger Festival der bayerischen Privattheater im April bot wieder eine große Vielfalt an Theaterthemen und -formen. „Es waren die rührendsten Theatertage, selten saßen Theaterleute so oft weinend in der Ecke“, sagte Schauspieler und Regisseur Nik Mayr. Der Publikumspreis ging dabei an das Metropoltheater München für sein Stück „All das Schöne“ von Duncan Macmillan.
rainer w. janka