Mit Feuerwerk und Triumphmarsch

von Redaktion

Stefanie Heim bestreitet den ersten Kolbermoorer Orgelmittwoch im neuen Jahr

Kolbermoor – Der erste Orgelmittwoch in der Kirche Wiederkunft Christi fiel auf Neujahr: ein wahrer Neubeginn. Stefanie Heim aus Landshut hatte dafür zwei gewichtige Werke gewählt, Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge in G-Dur BWV 541 und die 4. Sonate in d-Moll von Alexandre Guilmant (1837 bis 1911).

Als „ein kleines Feuerwerk“ hatte die Organistin das effektvolle und festlich strömende Präludium benannt. Rhythmisch unbekümmert zündete sie dieses Feuerwerk, das zuckte und zischte, begleitet vom starken Dröhnen der herausgestellten Bassstimme. Eher feinsinnig als motorisch energieprall, dafür aber höchst transparent, spielte Stefanie Heim dann die Fuge, die nach der Fermate glanzvoll ausklang.

Alles, was uns im neuen Jahr erwartet, sei in der Sonate von Guilmant enthalten, meinte Heim. Echt französische spätromantische Klangpracht mit vielen Registerwechseln und häufigem Gebrauch des Schwellwerks bot der erste Satz, wie ein innehaltendes Gebet wirkte der zweite Satz, großmächtige Heiterkeit brachte das Menuetto Allegretto. Mit „Allegro vivace con fuoco“ ist der Schlusssatz betitelt. Stefanie Heim ließ das Feuer hell auflodern, das musikalisch durch ein optimistisch nach oben züngelndes Thema charakterisiert ist, das sich ständig wiederholt.

Am Ende der Sonate ist die Andeutung eines Triumphmarsches zu vernehmen – ein gutes Omen für das neue Jahr. Die sehr zahlreichen Zuhörer quittierten diese sorgfältige Ausarbeitung der vier Sonaten-Sätze mit großem Beifall.
RAINER W. JANKA

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