Wasserburg – Ganz im Zeichen des Wassers stand das diesjährige Neujahrskonzert im ausverkauften Rathaussaal. Unter dem Motto „Wasserkraft – Von der Donau zum Inn“ präsentierte die Donau Philharmonie Wien unter ihrem Dirigenten Manfred Müssauer Walzer und Arien aus Opern und Operetten bekannter und weniger bekannter Komponisten. Die Solisten waren Catalina Paz (Sopran) und Ivan Naumovski (Bariton). Der Reinerlös des Konzerts ging an den Kulturverein im Landkreis Rosenheim zugunsten der Aktion für das Leben, die sozial schwache Familien unterstützt.
„Musik macht glücklich und gesund. Sie trägt maßgeblich zur Resilienz bei.“ Mit dieser frohen Botschaft begrüßte die Kulturreferentin des Landkreises Rosenheim, Anke Hellmann, vor dem Beginn des Konzertes das Publikum. Für das neue Jahr wünschte sie allen Gesundheit, Glück, Geduld und Geborgenheit.
Unterhaltsam und souverän führte Dirigent Manfred Müssauer durch die fast dreistündige musikalische Reise entlang des Wassers. „Wasser ist die Quelle des Lebens und ein vielgestaltiges Element“, so Müssauer. Auf die mal leicht und beschwingt klingende, dann wieder rhythmisch-kraftvolle Ouvertüre aus der Oper „Der Wasserträger“ von Cherubini mit Hornmotiv und lautem Tusch folgte die Arie des Germont aus Verdis „La Traviata“. Für seinen raumfüllenden Bariton erhielt Ivan Naumovski anhaltenden Applaus.
Mit makellosen Koloraturen und betörendem Charme sang Catalina Paz die Arie der Rosina aus Rossinis „Barbier von Sevilla“. In Sevilla gäbe es Wasserspiele am Königsschloss, begründete Müssauer die Auswahl des Werkes. Glitzernd, funkelnd und sanft melodisch strömte „Die Moldau“ von Smetana, die Streicher und Bläser klangsatt und schwelgerisch zu Gehör brachten.
Mit dem Lied der Wassernixe an den Mond aus der Oper „Rusalka“ von Dvorak bezauberte Catalina Paz erneut das Publikum. Vergnügliche und abwechslungsreiche Walzerrhythmen zum Mitschunkeln dominierten die „Donausagen“ von Julius Fucik, mit Inbrunst sangen Catalina Paz und Ivan Naumovski vor der Pause das Trinklied aus „La Traviata“ von Verdi. Dramatisch und etwas lärmig wirkte „Cortège de Bacchus“ aus dem Ballett Sylvia von Léo Delibes. Hollywood-Fans kamen auf ihre Kosten, als Ivan Naumovski sanft und wehmütig „Mein Sehnen, mein Wähnen“ aus der Oper „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold sang. Im Zickzackflug vollführte „Die Libelle“ von Josef Strauss musikalische Kapriolen, bevor Catalina Paz, die beinahe zu früh aufgetreten wäre, die Arie „Frutti di mare“ aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ zum Besten gab.
Zu Herzen ging der Walzer „Mondnacht auf der Alster“ von Oscar Fetràs, einem Wiener Komponisten. Mit Ohrwürmern aus „Wiener Blut“ von Johann Strauß, dessen 200. Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, darunter dem Duett zwischen Graf und Gräfin, beendete die Donau Philharmonie Wien das Neujahrskonzert. Als Zugabe erklangen zum rhythmischen Beifall des Publikums noch das Menuett und der teuflische Galopp von Jacques Offenbach.
Georg Füchtner