Bunte Party in der Punk-Ausstellung

von Redaktion

Sängerin Ankathie Koi verbreitet Tanzlaune in der Städtischen Galerie Rosenheim

Rosenheim – Große Luftballons schwebten über dem tanzfreudigen Publikum im Eingangssaal der Stadtgalerie, der anlässlich der Ausstellung „Punk – wir versprechen nichts“ zum Konzertraum mutierte. Jazzig-experimentelles und Kammermusik gibt es ja öfter in der Galerie, diesmal eben Punk.

Mit zusätzlichen Podesten stand zum Auftakt der kleinen ausstellungsbegleitenden Konzertreihe denn auch eine große Bühne zur Verfügung. Manche Gäste fühlten sich etwas an die von Andrea Hailer organisierten Hammerhallen-Konzerte erinnert, die eine zeitlang Impulse für die regionale Kulturszene setzten.

Mitorganisatorin Andrea Hailer selber begrüßte zum ersten Konzert die Wahl-Wienerin Ankathie Koi. Sie heißt „bürgerlich“ Kathrin Isabella Beyer, lebt als gebürtige Oberbayerin seit vielen Jahren in Österreich, wo sie komponiert und Gesang unterrichtet und sonst mit ihrer Band tourt. In der bayerischen Jazz-Hauptstadt Burghausen geboren, fand sie selber zu dieser Richtung und studierte Jazzgesang in Linz. Nach mehreren Tonträgern in Englisch wechselte sie in die Muttersprache, das letzte Album „Pikant“ sang sie auf Deutsch ein.

Wer in der Galerie beim Image „Punk“ etwa aggressiven Trash erwartet hatte, war dann doch überrascht und verblüfft, denn die Klänge pendelten zwischen Pop und „Wave“. Auch eine Spur Reggae hörte man heraus. Ankathie Koi, die schrilles Outfit liebt, und ihre Band präsentierten ein tanzbares, melodisches Konglomerat, das ihre Stimme und die Texte zur Geltung brachte.

Koi bot mit starker Bühnenpräsenz und unglaublicher Energie eine entsprechende Performance mit Publikumsansprache, sprang mit Mikro von der Bühne und und brachte ihre Songs mit oft erotischen Anspielungen mitreißend rüber. In „Du bist heiß“ bewies sie ihre lyrische Qualität: „Ich bin süchtig nach deiner Hitze/Doch jedes cool off ist tabu“. Oder in „Tiefer“: „Jede Schwere mach ich leicht für dich in jede dunkle Spalte werf ich Licht“. Letzter Song hat geradezu Ohrwurmqualitäten, im Nachklapp sei noch das entsprechende Video empfohlen – Ankathie Koi als lebensfrohes, buntes Gesamtkunstwerk. Die Zuhörer waren begeistert.

Andreas Friedrich

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