Flöte und Harfe in virtuosem Dialog

von Redaktion

Konzert der Reichenhaller Philharmoniker im Wasserburger Rathaussaal

Wasserburg – Zur Eröffnung der diesjährigen Wasserburger Rathauskonzerte spielten die Reichenhaller Philharmoniker Werke von Schubert, Mozart und Haydn. Dirigent Daniel Spaw, der auch eine charmante Einführung in das Programm gab, dirigierte das Orchester souverän und mit Herzblut. Einen umjubelten Auftritt in Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester hatten Beatrice Lanaro (Flöte) und Valentina Vatteroni (Harfe).

Selten gespielte
Ouvertüre

Zunächst spielten die Reichenhaller Philharmoniker aber die noch an der Wiener Klassik angelehnte, selten aufgeführte Ouvertüre in B-Dur D 470 des blutjungen Franz Schubert. Streicher und Bläser bildeten gleich zu Beginn eine klangschöne harmonische Einheit. Mit ihrer heiteren Eleganz und federnden Leichtigkeit erinnerte die Ouvertüre an Mozart. Daniel Spaw dirigierte mit sparsamen Gesten und spürbarer Freude an der melodischen Spritzigkeit der Komposition.

Höhepunkt des Abends war das Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur KV 299 des erst 22-jährigen Mozart. Kaum zu glauben ist, dass Mozart diese beiden Instrumente nicht sonderlich geliebt hat. Das Konzert komponierte er zudem eher als Pflichtübung für zwei adlige Dilettanten am Pariser Hof. Heitere Melodik besaß das Allegro, in dem Mozart die Strahlkraft der Tonart mit reizvollen Klangkombinationen angereichert hat. Flötistin und Harfenistin vollführten einen filigranen Dialog, dessen Anmut und träumerische Stimmung gefangen nahm. Solistisch dominierend war zwar die Flöte, der glitzernd helle Klang der Harfe bildete aber immer wieder einen berückenden Kontrast.

Weichen Wohlklang verströmte das Andantino, in dem Flöte und Harfe von den Streichern geschmeidig und zurückhaltend begleitet wurden. Beide Solostimmen berührten in diesem Satz durch Zartheit und Eleganz. Im abschließenden Rondo Allegro konnten Flöte und Harfe ihre Virtuosität erneut unter Beweis stellen. Nachtigallengleich entlockte Beatrice Lanaro ihrem Instrument melodische Tonfolgen, von Valentina Vatterino an der Harfe subtil ergänzt. Klangschön waren die Kadenzen, denen das Publikum verzaubert zuhörte.

Hohe
Klangkultur

In der viersätzigen Sinfonie in D-Dur Nr. 96 „Das Wunder“ von Joseph Haydn durfte die Reichenhaller Philharmonie noch einmal ihre hohe Klangkultur demonstrieren. Nach langsamem Beginn fesselte der erste Satz, in dem die Bläser effektvoll zur Geltung kamen, durch funkensprühende Dynamik und Vitalität. Feinsinnig mit zwei Soloviolinen am Ende entfaltete sich das Andantino, während im Rondo Allegro nach einem pompös eingeführten Menuett eine Solo-Oboe glänzte. Einen kompakten Klang wies das Orchester auch im Finale auf. Sein immer wiederkehrendes Thema bannte die Hörer bis zum Schluss.

Nach dem schönen Konzert erhielten die Reichenhaller Philharmoniker anhaltenden Beifall, der allerdings durch keine Zugabe mehr belohnt wurde.

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