Archaische Filmlandschaften

von Redaktion

Der Rosenheimer Kunstverein präsentiert die Duo-Ausstellung „Pitch Black“

Rosenheim – Manchmal kommt es vor, dass Kunstschaffende mit ihren Werken von der ausstellenden Galerie „kombiniert“ werden, beispielsweise, wenn jemand von der Organisation den Mehrwert oder Reiz einer gemeinsamen Ausstellung erkennt und das geistige Auge deren Wirkung erahnt und vorab visualisiert. So geschehen bei der gerade eröffneten Duo-Ausstellung „Pitch black“ im Rosenheimer Kunstverein – hier wurden Werke des Fotografen Christof Rehm vereinigt mit Werken von Mark Kilian, der Plastiken und Malerei beisteuerte.

Künstler kannten
sich nicht

Dass die beiden sich vorher nicht kannten, betonte auch Bernhard Paul vom Vorstand des Kunstvereins in seiner Begrüßung, die künstlerische Einordnung übernahm Anna Baumgartner, Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin der Akademie der Bildenden Künste in München. „Pitch black“ ist das Motto der Ausstellung, und Science-Fiction-Fans werden sich an einen dystopischen Actionthriller erinnern, in dem Schauspieler Vin Diesel in finsteren, beinah schwarzweißen Welten ums Überleben kämpft.

Es ist auch der Name einer Fantasy-Zeichentrickfigur, die im englischen Original von Jude Law synchronisiert wird. Assoziationen an Filmisches liegen jedenfalls nahe, begibt man sich mit offenem Blick durch die Ausstellung. Hier lässt das landschaftsmächtige Wikingerepos „Northman“ grüßen, denn die großformatigen Fotografien von Christof Rehm wurden in den Jahren 2016 und 2021 auf Island aufgenommen. Es sind teils spektakuläre Fotos im Riesenformat, die den Ursprung dieser Welt andeuten, mit den Konturen von Felsen, von Ozean und mit dem Einfluss von Vulkanismus. Rehm, der an der Akademie in München studiert hat, lässt sich gerne von Lyrik inspirieren, wie von Paul Celan, T.S. Eliot oder von deutschsprachigen Dichtern wie Durs Grünbein und Lydia Daher. Archaisch bewegen sich schwarze Gerippe am Boden des großen Raumes, sie wirken wie die Skelette von Krokodilen oder Urzeitmonstern. Geschaffen hat sie Mark Kilian aus Zorneding, Absolvent der Münchner Kunstakademie.

Sich verstärkende
Werke

Er wirkte im lokalen Rosenheimer Rahmen mit Exponaten bei der Sammelausstellung „Kunst aktuell“ mit und sonst bei kleineren Ausstellungen. Eine Duo-Ausstellung ist im Werdegang sicher ein weiterer Schritt. Die Gäste erwartet jedenfalls mit „Pitch black“ eine interessante Ausstellung mit sich jeweils verstärkenden Elementen. Am Donnerstag, 3. April, moderiert Bernhard Paul um 19 Uhr ein Künstlergespräch mit Rehm und Kilian.

Bis 4. Mai

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