Wirtshausmusi in bester Tradition

von Redaktion

Startschuss für die 52. Wasserburger Volksmusiktage beim Huberwirt

Wasserburg – Mit „Volksmusik beim Wirt“ starteten die 52. Volksmusiktage. Bairische Instrumentalstücke, Wirtshauslieder, Couplets und lustige Geschichten sorgten für ein abwechslungsreiches Programm, das rundum begeisterte.

Sängern und Musikanten wie dem „Kraudn Sepp“ (1896 bis 1977) oder dem Kiem Pauli (1882 bis 1960) ist es zu verdanken, dass viele traditionelle Lieder der altbairischen Volksmusik erhalten geblieben sind. Denn die in den Wirtshäusern gespielten Stücke waren oft nur mündlich überliefert worden. Bert Lindauer hatte die Volksmusiktage im Jahr 1972 ins Leben gerufen. Jetzt sorgt seit über 25 Jahren Claudia Geiger dafür, dass die Tradition der Volksmusik in der Region immer wieder neue Impulse erhält. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung für weltliche und geistliche Volksmusik zu einem gefragten, kulturellen Kleinod etabliert. Volksmusik ist wieder in – und so war dann auch der Saal beim Huberwirt am Kellerberg bis auf den allerletzten Platz besetzt.

Sepp Furtner führte charmant durch einen heiter-beschwingten Abend. Als Sprecher stellte er nicht nur die sich abwechselnden Gruppen vor. Er wusste auch passend zum Frühjahrsauftakt so manche bemerkenswerte Anekdote und urkomische Geschichte. Insbesondere seine vorgetragenen Gedichte ließen keine Sekunde Zeit für Langeweile. Mit Schlagfertigkeit und Wortwitz begeisterte auch das Ehepaar Rauscher. Ihre zweistimmig, mit Gitarrenbegleitung vorgetragenen Couplets waren voller Witz und auch mal frech, genauso wie man es von einem aufmüpfigen Satirelied erwartet. Für virtuose, bairische Salonmusik sorgte wiederum die „Gasteig-Musik“ mit Bernadette Pippich, Maximiliane Norwood, Magdalena Geiger und Jasmin Laßnig, vier musikalisch brillante Studentinnen aus München. Spritzige und traditionelle Instrumentalstücke brachte die „Holzanger Musi“ zu Gehör. Sepp und Katharina Hofmeyer, Sepp Messerer und Franz Anzinger aus dem Chiemgau spielten in der Besetzung Gitarre, Hackbrett, Akkordeon und Kontrabass. Als traditionelles Gesangsensemble rundeten dann die Rimstinger Sänger den Abend ab. Ihr überaus wohlklingender Viergesang spannte den Bogen zwischen humorvollen Liedern und besinnlichen Volksweisen, eine grandiose und wahrlich authentische Volksmusikerfahrung.

Es gab viel zu Lachen, zu Staunen und auch zum Mitsingen im Saal beim Huberwirt. Die Stimmung war derart mitreißend, dass einige Gäste spontan Witze und humorige Lieder zum Besten gaben, natürlich unverkennbar mit volksmusikalischer Erfahrung wie beim Lied zu Ehren der „Wasserburger Feierwehr“ und ihrer besonderen Art der Brandbekämpfung. Gerne hätte man davon noch mehr gehört. Wolfgang Janeczka

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