Bruckmühl – Nur einen kleinen Schlenker vom Mangfallradweg weg präsentiert die Galerie Markt Bruckmühl gerade eine attraktive Duo-Ausstellung auf drei Ebenen. Zu sehen sind unter dem Motto „Tagundnachtgleiche“ Werke von Harry Meyer und Ansgar Skiba, die sich gemeinsam beworben hatten und letztlich von der aus Kunstschaffenden bestehenden Jury ausgewählt wurden.
Zwei Künstler
im Dialog
Die Besucher erwartet eine Ausstellung, die stark von ihren Kontrasten lebt und die bewusst auch so konzipiert wurde. Carina Kaminski, Kunsthistorikerin und Kulturbeauftragte des Landkreises Augsburg, betonte in ihrer Eröffnung: „(…)zwei Künstler in Dialog, die Tag und Nacht als zwei gleichberechtigte Erfahrungsräume verstehen. Erfahrungsräume, in denen sich die Natur jenen, die sich Zeit nehmen und die empfindsam sind, in ihrem Wesen offenbart.“
Meyer und Skiba kennen sich persönlich schon länger, sie denken in ähnlicher Weise und philosophieren über Kunst und Natur und eine auf Tradition fußende Bildsprache. Meyer ist Jahrgang 1960, studierter Architekt und arbeitet seit 1993 freischaffend als Kunstmaler. Er bewegt sich in der Natur, wandert und erlebt sie vor der künstlerischen Umsetzung, bei der er den Motiven durch pastosen Farbauftrag in mehreren Schichten eine dreidimensionale Struktur verleiht – teils ragen Farbelemente um mehrere Zentimeter aus der Fläche heraus.
Ansgar Skiba, Jahrgang 1959, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Kunstakademie Düsseldorf. Sehr feine Zeichenarbeit kennzeichnet sein Werk, ihn interessiert in der Natur der „metaphysische Erlebnisraum von Nacht“ (Kaminski). Sie wirkt sowohl inspirierend als auch bedrohlich. An manchen Bildern arbeitet Skiba mehrere Jahre, setzt immer wieder neu an.
Beim Rundgang stößt man immer wieder auf die beschriebenen Kontraste, die durch die bewusste Hängung noch verstärkt werden. Manchmal ergeben sich dann durch Blickachsen oder die Öffnung zur Gartenseite hin ganz neue Assoziationen.
Dominant sind Meyers farbmächtige Gemälde mit Motiven wie Berge, Bäume, Sterne oder Wind. Sie scheinen zu leben, versprühen Energie und manche Werke sind eine einzige Farbexplosion wie die „Sternennacht“, die als kraftstrotzender Quadratmeter prangt. Oder die winterlichen „Tannen“ mit ihrer speziellen Anordnung von Linien und Achsen, die ein wenig an Caspar David Friedrichs „Das Eismeer“ erinnern.
Reizvolle Entdeckungen
Beim Annähern in den Raum werden sie bereits eingeleitet von Skibas „Eiche im Mondschein“ in einem kleineren Format (30 mal 40 Zentimeter, Acryl auf Holz). Skibas „Blaue Stunde“ (100 mal 160 Zentimeter, Öl auf Leinwand) zeigt, dass er mit ähnlicher Technik malen kann wie Meyer, hier eben ein zauberhaft erfasstes Nachtmotiv.
In dieser Ausstellung gibt es viel Reizvolles zu entdecken, gerade auch im kleinen Format wie das „Liebespaar“ (12 mal 14Zentimeter, Silberstift und Tusche auf Bütten). Und wie erwähnt, nur einen kleinen Schlenker vom Radweg entfernt.