Mit frischem Schwung ins Frühjahr

von Redaktion

Gefeiertes Konzert der Stadtkapelle Wasserburg in der Badriahalle

Wasserburg – „Im Glanz der Klänge“ glänzte auch die Stadtkapelle bei ihrem gleichnamigen Frühlingskonzert. Das symphonische Blasorchester begleitete das Publikum mit stimmungsreichen Klangbildern und musikalischen Preziosen aus der Operetten- und Filmmusik schwungvoll in die für viele schönste Zeit des Jahres.

Von Drachen bis
hin zu James Bond

Die Jugendkapelle unter Leitung von Monika Bendner eröffnete den Abend mit „Colors of Time“ (Farben der Zeit) von Thierry Deleruyelle. Das zeitgenössische Konzertwerk für Blasorchester steht für den musikalischen Anspruch, das Leben und die damit verbundene Zeit in Farben zum Ausdruck zu bringen. Farben werden darin zu Klangfarben und aus ihnen wiederum die Musik.

Gespielt wurde ein farbenfrohes, romantisches Stück, das voller Emotionen und unterschiedlichster Stimmungen steckte. Auch die folgenden beiden Kompositionen aus Japan standen für eine zeitgenössische Orchestermusik. Von Yukiko Nishimura stammt „Blue Bell“, die kleine blaue Glockenblume aus der Gattung der Hyazinthen. Bereits Claude Monet hat deren beruhigende Blütenpracht in den Bildern seines beschaulichen Gartens in Giverny verewigt. Auch musikalisch sorgte „Blue Bell“ für Ruhe und Gelassenheit, die im Stück zum Ausdruck kam.

Weniger gelassen, stattdessen mit viel Schwung und „Amber Moon“ von Naoya Wada verabschiedete sich schließlich die Jugendkapelle. Monika Bendner und die jungen Musikerinnen und Musiker übergaben die Bühne an das Erwachsenenorchester mit Dirigentin Barbara Bschorr und Georg Machl, der als Conférencier unterhaltsam durch den weiteren Abend führte.

Mit Programmmusik von Steven Reineke wurde der zweite Teil von „Im Glanz der Klänge“ eröffnet. Der amerikanische Komponist hat seine Tondichtung „Mountain of Dragons“ dem Schweizer Pilatusmassiv gewidmet, ein sagenumwobener Gebirgsstock bei Luzern, um den sich diverse Legenden ranken. Ein Drache soll dort sein Unwesen getrieben haben. Frevler und hartherzige Menschen wurde von ihm bestraft. Den Guten aber war er wohlgesonnen. Maritime Assoziation wiederum weckte „And Then the Ocean Glows“ von Satoshi Yagisawa, ebenfalls ein Klangbild, das die unterschiedlichen Stimmungen am Meer vom nächtlichen Meeresleuchten bis hin zum warmen Sonnenuntergang einfing.

Der bekannteste aller Geheimagenten ist wohl James Bond, jene von Ian Fleming erdachte Figur mit der Lizenz zu töten. Genauso legendar wie 007 sind auch seine Darsteller, die Erkennungsmelodie und die jeweilige Musik zum Film, die von einem Weltstar gesungen wird. Der Niederländer Johan de Meij arrangierte „All Time High“, „Goldfinger“, „For Your Eyes Only“ und die Erkennungsmusik zu einem Potpourri. Von der Stadtkapelle dargeboten, war es selbst für Nicht-Fans von 007 ein Genuss. Ein weiteres musikalisches Intermezzo aus dem Film „Braveheart“ löste dann die Spannung zugunsten der Gefühle wieder auf.

Um das Jahr 1900 wurde Berlin zur boomenden Metropole, ein Zentrum für Kunst, Wissenschaft – und nicht zuletzt für das Theater. Die fantastische Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke spiegelt das lebensfrohe Berliner Lebensgefühl mit Witz, Tanz und Musik wider. Mit der Geschichte vom Mechaniker Steppke, dem Schneider Lämmermeier und dem Rentier Panneke und deren Reise zum Mond und der dazugehörigen Melodienfolge neigte sich schließlich ein grandioses Frühlingskonzert dem Ende zu.

Nach zwei Zugaben und mit dem „Abschied der Gladiatoren“ von Hermann Ludwig Blankenburg war dann auch wirklich Schluss. Gerne hätte man noch mehr gehört.

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