Die Träume eines Lebens

von Redaktion

Das Katholische Bildungswerk Rosenheim zeigt Werke von Gisa Prokop

Rosenheim – In einer Gedächtnisausstellung sind derzeit im Katholischen Bildungswerk Rosenheim Gemälde der 2023 verstorbenen Künstlerin Gisa Prokop zu sehen. Sie wurde 1948 in Rosenheim geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf, ihre Brüder sind der aktuelle Kulturpreisträger der Stadt, Gerhard Prokop, und der Komponist Walther Prokop. Nach ihrer Schulzeit am Ignaz-Günther-Gymnasium studierte sie Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Heinrich Kirchner.

Danach wechselte sie an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg und widmete sich der Malerei. Ihr weiterer beruflicher Werdegang führte ins Gesundheitswesen: Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester in Ebersberg bildete sie sich im Intensivbereich weiter und arbeitete bis zum Ruhestand in der Notaufnahme im Klinikum rechts der Isar in München. Sie interessierte sich für Philosophie und besuchte als Gaststudentin Veranstaltungen von Peter Sloterdijk in Karlsruhe.

Sie malte für sich, stellte seltenst öffentlich aus. Eindrücke ihrer Indienreisen dienten als Inspirationsquelle für Aquarelle und Gouachen. Gerhard Prokop sagt dazu: „Es ist höchste Zeit, dass nun diese Perlen einem kunstinteressierten Publikum gezeigt werden“, denn sogar im Freundeskreis sei der künstlerische Hintergrund von Gisa Prokop kaum bekannt gewesen. Beim Rundgang sind Werke zu sehen, die sich abstrakt mit Farbkomposition auseinandersetzen, darauf folgt ein Selbstporträt. Eine Fotoserie zeigt Plastiken aus dem Studium bei Kirchner. Ihre Aquarelle wirken leicht, farbenfroh und freundlich.

Einige Bilder beziehen sich auf die Landschaft Kaschmirs, doch auch Menschen sind zu sehen. Es sind tibetische Mönche aus der Gemeinschaft des Dalai Lama in Daramsala bei Diskussionen, inspiriert durch zwei Indienreisen von Gisa Prokop.

Zur Vernissage in Rosenheim waren auch einige frühere Studienkollegen angereist – das beinah verborgene Werk von Gisa Prokop wurde auf der gut besuchten Eröffnungsveranstaltung posthum geehrt und wurde dank der Ausstellung nun öffentlich.

Die Gedächtnisausstellung mit Werken von Gisa Prokop ist im Bildungswerk Rosenheim in der Pettenkoferstraße 5 von 8 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. Andreas Friedrich

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