Finale im „Foyer 33“

von Redaktion

Die Rosenheimer Pop-Up-Galerie muss raus – Ein Interview mit Galeristin Cècile Pierrot

Rosenheim – Nach fast zwei Jahren in der Wittelsbacher Straße ist das „Foyer 33“, ebenso wie das „Affekt“, nun am Ende der „Pop-Up“-Zeit, sprich Zwischennutzung, angekommen. Nach mehrmaliger Verlängerung muss die Galerie nun endgültig die Räume verlassen. Die OVB-Heimatzeitungen sprachen mit der Kulturveranstalterin und Fotografin Cècile Pierrot über ihre Erfahrungen und neue Pläne.

Liebe Cècile, vielen Dank auch vonseiten dieser Zeitung an dich, deinen Mann Josef und das Team – Ihr habt das Rosenheimer Kulturleben stark bereichert und damit auch die Rubrik „Kultur in der Region“.

Ich bedanke mich ebenfalls bei euch – die OVB-Heimatzeitungen haben uns immer gut unterstützt. Wir blicken jetzt zurück auf 20 Monate Kulturgeschehen, mit rund 100 ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern. Dazu haben wir elf Konzerte und Performances veranstaltet und waren auch beim Festival mit „V“ mit dabei. Das Augenmerk lag auf regionalen Kunstschaffenden. Wir hatten aber auch Bewerbungen aus ganz Deutschland, darunter waren einige mit Bezug zu Rosenheim oder drumherum.

Welche Erfahrungen hast du mit dieser Galerietätigkeit gesammelt und wie war die Resonanz in der Kunstszene und beim Publikum?

Das Ganze war sehr zeitintensiv, ich hatte tatsächlich als hauptberufliche Fotografin Umsatzeinbußen. Es war aber auch bereichernd. Der persönliche Umgang mit den Künstlerinnen und Künstlern und mit deren Vorstellungen ist fordernd, aber letztlich auch schön. Es heißt dann, flexibel zu sein. Der Zuspruch war hervorragend, die Eröffnungen und die Konzerte waren immer gut besucht dank des niederschwelligen Zugangs. Wir haben einen achtsamen Umgang miteinander gepflegt, was in der Kombination von Rockkonzert und Kunstobjekten nicht einfach ist. Sogar Verträge mit Haftungsausschluss bei Beschädigung habe ich erstellt, aber zum Glück ist nichts passiert.

Das „Foyer 33“ muss ja jetzt leider definitiv raus aus den Räumen, ebenso wie eure Nachbarn vom „Affekt“. Möchtet Ihr weitermachen?

Zunächst mal bin ich dankbar dafür, dass uns die Brauerei Flötzinger als Bau-Investor überhaupt die Möglichkeit gegeben hat, es war für uns eine tolle Sache. Und ja, wir würden schon gerne weitermachen, ideal wäre wieder eine Nachbarschaft mit dem „Affekt“. Auf Instagram gibt es daher schon unseren neuen Projektnamen „Art.Foyer“. Wir sind gern bereit, auch eine kurze Zwischennutzung von mehreren Monaten mit Kunstprojekten zu bespielen.

In der Stadt Rosenheim gibt es eine Vielzahl von Leerständen auch im Innenstadtbereich – gibt es schon konkrete Perspektiven für neue Räume?

Nein, leider noch nicht. Jetzt geht es erst einmal in den Urlaub in mein Geburtsland Frankreich, dann werden wir uns mithilfe der Stadt informieren und sind dankbar für Tipps und Hinweise zu Räumlichkeiten. Danke ebenfalls ans Kulturamt und Wolfgang Hauck, er setzt sich für uns ein. Und die Band gibt es ja auch noch, mit „Taxi Ye Ye“ haben wir drei Auftritte.

Interview: Andreas Friedrich

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