Sachrang – Die barocke Sachranger Kirche bot den würdigen Rahmen. Die Gratulanten und Freunde beschenkten das Namenstagskind, den Müllner Peter von Sachrang, mit einem bunten und vielfältigen Konzertprogramm. Und dabei – so viel sei schon vorweg verraten – brachte im Zusammenspiel jeder der Künstler seine charakteristische Stimme ein, natürlich, ohne Allüren, dafür mit viel Inspiration.
Das Quartett in F für Oboe und Streichtrio von Joseph Fiala machte den Auftakt: Ein würdiges Gegenstück zu Mozarts Oboenquartett in der gleichen Tonart. Professor Hansjörg Schellenberger an der Oboe, Marija Hackl (Geige), Angela Büsel (Viola) und Birgit Sassmannshaus (Violoncello) musizierten vergnügt, ließen höfische Eleganz beim Allegro spirituoso aufblitzen und gaben sich keck im finalen Allegro.
Die beiden Hornisten Noe Lehmann und Simon Moosrainer spielten dann mit sauberem Ansatz zwei Duette aus den Kegelbahn-Duetten von Wolfgang Amadeus Mozart: Ein vergnügliches Gespräch, das das Streichertrio mit Ludwig van Beethovens Allegro aus dem Streichtrio op. 3/1 sehr differenziert und beschwingt fortsetzte. Das Divertimento Nr 2 KV 492b für Englischhorn (Professor Schellenberger) und zwei Hörner von Mozart geriet nicht minder großartig. Mit exzellentem Ton und wie nebensächlich dahinhuschender Virtuosität gaben die drei Musiker Seite an Seite das Divertimento zum Besten, das nicht umsonst so heißt, hat es doch einen unterhaltsamen, heiteren bis tanzartigen Charakter. Ein passendes Namenstagsgeschenk für den Müllner Peter also.
Aus dessen Sachranger Noten-Sammlung stammten drei nachfolgende Menuette, komponiert von Peter Winter (1754 bis 1825): In wechselnder Besetzung, den Farbenreichtum von Geige, Cello, Oboe und Hörnern auslotend, entspann sich eine lebendige, gelöste und gefühlvolle Kommunikation. Das Trio für Oboe und Hörner op 56 von Friedrich Eugen Thurner (1785 bis 1827) war ob seines alpenländischen Charakters und jagdlichen Motiven in den schnellen Sätzen perfekt gewählt für das Sachranger Namenstags-„Kind“. Beinahe frühromantisch gerieten das schwelgende Adagio und wunderbar verspielt das Andante mit seinen raffinierten Melodieführungen.
Mit Mozarts Quartett in F-Dur KV 370 für Oboe und Streichtrio verabschiedeten sich die Musiker. Spielfreude, eine gehörige Prise Humor und geistig-emotionale Tiefe im Adagio-Satz – kurzum, ein wahrer Genuss. Bei allen Gratulanten spürte man die große Lust an der musikantischen Gestaltung. Das Publikum reihte sich gut gelaunt und mit lautem Beifall in die Schar der Gratulanten ein.Elisabeth Kirchner