Ende des Bad Aiblinger Kunstpfads nähert sich

von Redaktion

Ausstellung des Kunstvereins Bad Aibling in der Stadt geht noch bis zum 21. September

Bad Aibling – Seit Anfang Juli hat sich die Kurstadt Bad Aibling in eine Galerie verwandelt: Über 30 Künstler präsentieren Bilder und Objekte in Schaufenstern von Geschäften und Gastronomiebetrieben. Nun naht das Ende am 21. September.

Der Kunstverein Bad Aibling organisierte dieses Projekt mit seinen Mitgliedern aus Anlass seines 75-jährigen Jubiläums. Kunst auch im öffentlichen Raum zu zeigen, gehört zu seiner historisch gewachsenen Persönlichkeit, denn erst seit 1991 verfügt der Verein über kleine, aber eigene Räume verfügen. So entwickelten die Organisatoren im Lauf der Jahre immer wieder eine große Flexibilität in der Wahl der Ausstellungsräume: vom umgebauten Hühnerstall in der Kirchzeile 1950 bis zur Einbeziehung der gesamten Innenstadt und des Kurparks im städtischen Jubiläumsjahr 2004.

In Schaufenstern teilt die Bildende Kunst den Raum mit Waren der jeweiligen Geschäfte, eine nicht ganz einfache Situation. Die Geschäftsinhaber müssen Platz schaffen, die Werke der Künstler haben nicht den Purismus einer Galerie, jedoch den Vorteil im Alltag von vielen Menschen wahrgenommen zu werden. Bei dieser Ausstellung ist die Kooperation in wenigen Fällen nicht so glücklich, in anderen umso mehr.

Fenster ausschließlich für ihre Kunstwerke erhielten Angelika Hofer und Hannelore Harzenetter mit ihren großformatigen, abstrakten Acrylbildern. Mehrere Bronzefiguren von Wilhelm Zimmer heißen die Besucher direkt neben der Eingangstür willkommen. Die großformatigen Gesichter von Schaufensterpuppen, fotografiert von Hilde Manzke, ergänzen die daneben hängenden Filmplakate. Auch „Wildkunst“ Fabian Seifried konnte zwei Fenster für seine künstlerisch verwandelten, echten Tiergeweihe frei gestalten.

Die großformatigen Porträts von Barbara Sentgerath füllen die Fenster des Restaurants Lindner, wo auf dem Gehsteig daneben die Gäste sitzen. Gabi Dräger zog in die leerstehende Wäscherei in der Rosenheimer Straße, wobei ihre neonfarbigen Smileys unübersehbar die bereits vorhandene Graffiti unbekannter Herkunft ergänzen.

Gegenüber, im Garten Eden, sind mehrere Naturkunst Objekte von Achim Booth integriert, eine Ausnahmesituation in der gesamten Ausstellung. Siglinde Schelkle bekam ein Seitenfenster für ihre Figuren in Rakukeramik, wovon ein „Ohr“ bestens zum Geschäft passt.

Wenn nicht ein Fenster für sich, so finden sich Werke in vielen Fenstern gut integriert mit den Waren. Farblich schön aufeinander abgestimmt sind die Acrylbilder von Marianne Igel, Alice Zander und Sabine Hetzer. Die großen Augen, die aus den Bildern von Inge Zuck einem entgegenblicken, machen auf die ausgestellten Brillen aufmerksam. Brillen ergänzen sich ebenfalls wunderbar mit den Skulpturen von Ina Torne.

In der Töpferei wurde für die Glasur von einer Schale und Tassen eigens das Bildmotiv vom Bild Claudia Simons übernommen. Die drei Holzobjekte von Daniel Janzarik fügen sich harmonisch zwischen die Kollektion von Einrichtungsmuster im Schaukasten der Baufirma am Marienplatz.

Auch wenn vor allem digitale Bilder in unserer Zeit allgegenwärtig sind, so hat doch diese Sammlung an Original Kunstwerken, eingebettet im Alltag, eine andere Wirkung und Qualität. Welche Künstler an welchem Ort ausstellen, kann man der Broschüre entnehmen, die in den Geschäften, im Rathaus und dem Haus des Gastes ausliegt. Vor allem auf der Website vom Kunstverein sind zusätzliche, ausführliche Infos zu finden. Der Kunstpfad75 endet am Festwochende zur Feier des 75-jährigen Bestehens des Kunstvereins. Nach der Eröffnung der Mitgliederausstellung mit anschließendem Festabend im benachbarten Zelt am Samstag, 20. September um 18 Uhr, folgt am Sonntag von 10.30 bis 13.30 Uhr die Jazzmatinée mit der fetzig swingenden Musik von „Trio Nautico“. Jeder ist willkommen. Während der Matinée werden auch die Sieger vom Rätselspiel ausgelost, das Teil des Kunstpfad75 ist, Einreichung bis 18. September. Alle Infos unter www.kunstverein-bad-aib- ling.de.

Christine Schönmetzler

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