Kontrastreiches Jazzquartett

von Redaktion

Saxofonist Markus Harm stellte im „Le Pirate“ die aktuelle CD „Out in Space“ vor

Rosenheim – Auftakt der Konzertsaison im „Le Pirate“: Den Anfang hatte bereits in der Vorwoche der Starsaxofonist Scott Hamilton gemacht, am Samstag gastierte Gerald Gradwohl aus Wien mit E-Gitarrensound. Von dem Konzert schwärmte man am Sonntag im Club und einigen Gästen hatte es so gut gefallen, dass sie gleich am nächsten Tag schon wieder da waren.

Erneut gab es Besuch aus Wien, das Quartett von Markus Harm stellte seine aktuelle CD „Out in Space“ vor. Harm spielte bereits 2016 im Pirate, damals als Begleiter von Charly Antolini. Ansonsten war er schon mit vielen Größen auf der Bühne, darunter Paquito d´Rivera und Emil Mangelsdorff. Aktuell ist er Dozent an der Universität Wien für Musik und darstellende Kunst.

Der Sound des Quartetts bestach von Anfang an. Noch etwas verhalten und untertourig stiegen die vier ein und demonstrierten feines Zusammenspiel bei einem dem Gitarristen Pat Metheny und seinem Ringelpullover gewidmeten Stück, das in einer Improvisation mündete. Harm überzeugte hier mit etwas schneller werdenden Passagen am Saxofon. Andreas Feith am Piano setzte gekonnt seine Akzente, unterstützt von Martin Gjakonovski am Bass und Vladimir Kostadinovic am – noch – dezenten Schlagzeug.

Im Up-Tempo und Bebop-Stil nahm das Konzert nun Rasanz auf, bei einer Hommage an John Coltrane mit dem Titel „Train Station“. Das Stück brachte alles, was das Jazzer-Herz erfreut, sowohl Dynamik als auch vertrackte Kapriolen. Und ein fulminantes Schlagzeug-Solo von Gjakonovski, mit vulkanischem Ausbruch und dazu lässig blickend, noch dazu mit anerkennendem Nicken ob des aufbrandendenden Applauses – was für eine Performance! Viel Bewegung war angesagt, jetzt mit „Ups and Downs“ und großen Kontrasten in der Komposition. Ruhige Wellen, ein paar Anklänge an Latin-Jazz und das überbordende Piano im Zusammenspiel mit dem Saxofon von Harms war ein echter Höhepunkt. Die Gäste im Club gingen voll mit, würdigten einige tolle Soli und einen tollen Auftritt.Andreas Friedrich

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