Ärzte spielen Melodien aus Arztserien

von Redaktion

„Die Brassmatiker“ geben in Rohrdorf Benefizkonzert – Über 10000 Euro für guten Zweck

Rohrdorf – Wenn die fünf Allgemein-, Zahn-, Kinderärzte und Orthopäden ihre Patienten genauso sicher, zart-entschlossen und hingebungsvoll behandeln wie ihre Musikinstrumente, ist alles in Ordnung: „Brassmatiker“ nennen sich die fünf Ärzte, die seit 27 Jahren zusammen blechblasen, immer für einen sozialen Zweck: Das Konzert im Turner Hölzl diente der Förderung des Sozialwerks Rohrdorf und dem BRK für den „First Responder“. Der Posaunist Dr. Bernhard Frey, der in Rohrdorf wohnt, begründete launig, warum sie bisher noch nie in seinem Heimatort aufgetreten sind: Es sei wie bei einem Besuch des künftigen Schwiegersohnes, der immer weiter hinausgeschoben werde…

Mozart und Vivaldi
dürfen nicht fehlen

Anfangs kommen sie herein wie ein „New-Orleans-Jazz-Funeral“, bis sie auf der Bühne vergnügt losjazzen. Schnell schalten sie um zur Klassik: Hörbar schwierig ist Mozarts „Zauberflöte“-Ouvertüre, in schwingend-vorantreibendem Tempo und lippenbrecherisch-virtuos kommen dann die beiden schnellen Ecksätze von Vivaldis As-Dur-Konzert mit blitzenden Bachtrompeten, die um die Wette Koloraturen blasen (Dr. Henning Büscher und Dr. Dominik Scheruhn).

Die „Brassmatiker“ lassen sich gern von der Mutter aller Brassbands inspirieren, der Canadian Brass (von der sie wohl ihre weißen Sneakers übernommen haben), so spielen sie auch deren Bearbeitung von „Halleluja“ von Leonard Cohen: Die Bühne verdunkelt sich und die Klänge werden weich und emphatisch zugleich, für die auch das Horn sorgte (Dr. Christian Albert).

Zu „Brooklyn“ kam dann der Schlagzeuger Andrè Fury, ein angehender Mediziner, dazu. Hier konnten sich die Tuba (Dr. Benedikt Wittmann) und die Posaune (Dr. Bernhard Frey) auszeichnen. Flott swingend kam „Puttin‘ on the Ritz“ von Irving Berlin. Wörtlich übersetzt heißt dies Stück „Sich für das Ritz anziehen“, also sich in Schale werfen. Das hatten die Fünf aber nur anfangs getan, in schwarzen Anzügen, weißen Hemden und orangefarbenen Krawatten, Sakkos und Krawatten verschwanden im Laufe des Konzerts, die Atmosphäre wurde immer vergnügter und ausgelassener.

Immer wieder von Beifall unterbrochen waren die Variationen über den „Carneval von Venedig“, weil Henning Büschers Trompetenläufe immer schneller und virtuoser wurden.

Klassik und Jazz waren fröhlich gemischt in einem Stück, das „The Saints go marching in“ mit dem Händel’schen „Halleluja“ vereinigte. Für das „Pumuckl“-Lied verkleideten sich alle fünf in gelbe Pullis und rote Perücken, auf ein Medley aus Fernsehkinderserien mit dem Titel „Mouse and Friends“ mit der Biene Maja, Jim Knopf und dem vom Publikum freudig mitgesungenen „Heidi“-Lied folgte schließlich ein Medley aus Arztfernsehserien, dominiert von der unsterblichen Schwarzwaldklinik, auch die Musik zur Serie „Freunde fürs Leben“ erklang darin – so etwas wie eine Erkennungsmelodie für diese fünf Freunde fürs Leben durch und mit der Musik.

„Muss i denn zum
Städtele hinaus“

Für den begeisterten Applaus im gut gefüllten Turner Hölzl bedankten sich die „Brassmatiker“ mit einem Posaunenkonzert für Sopranposaunen und dem abschließenden „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Die Begeisterung äußerte sich auch in der Höhe der erzielten Spenden: 10433 Euro sind es geworden.

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