von Redaktion

A-cappella-Chorkonzert der Beurer Cantarhei in der Klosterkirche Rott

Rott – Feierlichen Ernst verströmte der Chor der Beurer Cantarhei im A-cappella- Chorkonzert „Missa“ in der Klosterkirche St. Marinus und Anianus in Rott am Inn. Unter der Chor- und Gesamtleitung von Karl Prokopetz und der Chorleitung von Anna Töller standen Teile der Messe in Es-Dur von Josef Gabriel Rheinberger, Motetten von Heinrich Schütz und andere geistliche Werke auf dem Programm, das der Dramaturgie eines Festgottesdienstes nachempfunden war.

Weich strömend
und kraftvoll

Josef Rheinbergers Messe „Cantus Missae“ verbindet von der Gregorianik herrührende, liedhafte Melodik mit allen kompositorischen Errungenschaften der Spätromantik. Das eröffnende Kyrie der Messe sang der Chor der Beurer Cantarhei weich strömend und kraftvoll. An einen Sonnenaufgang erinnerten die hellen, strahlenden Stimmen der Frauen. Lebhaft und rasch ertönte das „Gloria“, dessen festlicher Glanz von den barocken Heiligenfiguren der Kirche widergespiegelt wurde.

Eine wunderbare Balance zwischen den tiefen Männer- und engelsgleich zarten Frauenstimmen besaß der Chor im „Credo“. Ernst und getragen ertönte das „Sanctus“, in dem die Musik zauberisch wogte und webte. Beruhigend wirkte das Continuo von Johannes Wilhelm, das vor den einzelnen Teilen gleichsam den Einsatz für den Chor gab.

Karl Prokopetz dirigierte die Stücke mit konzentrierter Hingabe und ausladenden Gesten. Höchste Stimm- und Klangkultur besaß der Chor im „Padre nostro“ von Verdi, aber ebenso in dem hoffnungsvollen Stück zur Kommunion „Es ist erschienen die heilsame Gnade“ von Heinrich Schütz. Im „Salve regina“ von Walther Prokop berührte eine große meditative Ruhe.

Homogenität und geschmeidigen Wohlklang zeichnete den Chor auch in Rheinbergers romantischem „Abendlied“ aus. Für den begeisterten Beifall bedankte sich der Chor mit zwei Zugaben: Noch einmal erklangen Rheinbergers träumerisches „Abendlied“ und das festliche „Gloria“.

Prunkvolle Feierlichkeit

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