Brannenburg – Schön ist der Weg durch den herbstlich-bunten Wald von Brannenburg nach Schwarzlack zur Wallfahrtskirche Mariahilf. In der kleinen, lauschigen Kirche fand im Rahmen der „Inntaler Klangräume“ am Kirchweihsonntag das Konzert „Mater amabilis“ statt. Unter der Leitung von Andreas Legath ertönten im Wechsel Motetten und Kirchensonaten von Mozart und Haydn mit alpenländischer Volksmusik. Die Ausführenden waren Roswitha Schmelzl (Sopran), Melanie Arnold (Alt), Hermann Oswald (Tenor) und Thomas Hamberger (Bass), das Cantate Ensemble sowie der Sagschneider Dreigesang mit Johanna Schambeck, Annett Mayer und Veronika Krug.
Festlichen Glanz besaß zum Auftakt die Marienmotette „Sancta Maria, mater Dei“ KV 273 von Mozart, in der die Sänger, eingebettet in harmonische Streichermelodik, einen klangschönen Hörgenuss darboten. Sanft fließend und geschmeidig folgte Mozarts Kirchensonate in Es-Dur KV 67. Mozart hat die so genannten Epistelsonaten einsätzig komponiert, nahezu ausnahmslos im Allegro und oft mit obligater Orgel.
Einen volkstümlichen Kontrast stellten die zwei Stücke“ Du schöne Himmelsfrau“ und „Unser kräuterreiche Au“ des Sagschneider Dreigesangs dar, von Gitarre und Zither feinfühlig begleitet. Himmlischen Wohlklang kennzeichnete Mozarts „Sub tuum praesidium“ KV 198, ein Offertorium für zwei Singstimmen und Orchester. Sopranistin Roswitha Schmelzl und Altistin Melanie Arnold bezauberten das Publikum zur wiegenden Streicherrhythmen im Duett mit makelloser Stimmführung und glockenreinen Modulationen.
Nach der Kirchensonate in B-Dur KV 212 standen wieder zwei Dreigesänge auf dem Programm. Beseelt und innig intonierte der Sagschneider Dreigesang „Ein Engel war von Gott gesandt“. Hermann Oswald erwärmte in dem kühlen Kirchenraum die Herzen der Hörer mit seinem strahlenden Tenor in der Arie aus der „Litaniae de venerabili altaris sacramento“.
Das umfangreichste Werk des Konzerts war Haydns viersätzig angelegtes, sanft verklingendes „Salve Regina“ in g-Moll für vier Vokalsolisten. Die Sänger schienen sich mit ihren leuchtenden Stimmen überbieten zu wollen, so fröhlich und hell strömte die Musik. Auf einen alpenländischen Jodler folgte zum Abschluss Mozarts Marienmotette „Alma Dei creatoris“ KV 277, in dem Sänger und Orchester in berückender klanglicher Balance standen.
Für das schöne Konzert bedankte sich das Publikum bei allen Beteiligten mit lang anhaltendem Applaus. Georg Füchtner