Zauberhafte Gitarrenklänge

von Redaktion

Wasserburger Rathauskonzert mit dem Alegrías Gitarrentrio

Wasserburg – In die enorme Vielfalt konzertanter Gitarrenmusik führte das Konzert „Odyssee durch Raum und Zeit“ im Wasserburger Rathaussaal. Das „Alegrías Guitar Trio“ zeigte beeindruckend die kulturelle, klangliche und emotionale Bandbreite eines Instrumentes, das in fast allen Musiktraditionen der Welt zuhause ist.

Ein Abend
voller Rhythmus

Meist wird mit einer „Odyssee“ eine lange und fortwährende Irrfahrt verbunden. Die „Odyssee durch Raum und Zeit“ des Alegrías Gitarrentrios hingegen bot einen mitreißenden Konzertabend mit klarer Linienführung, großer Leidenschaft und einem Programm, das keine Wünsche offenließ.

Auch die Spielfreude, wofür der aus dem Spanischen stammende Begriff „Alegría“ steht, war allgegenwärtig. Es war ein Abend voller Rhythmus, Eleganz und musikalischer Präzision: Das Publikum wurde entführt in zauberhafte Klangwelten aus drei Jahrhunderten, von der Wiener Klassik über die Romantik bis in die Gegenwart. Sonaten, Suiten, Tänze mit Milonga, Rumba, Tango und bekannte Instrumentalstücke verwoben sich zu einem pittoresken Klangteppich.

Gegründet wurde das „Alegrías Guitar Trio“ von Dimitri Lavrentiev, Takeo Sato und Klaus Wladar im Jahr 2007. Alle drei Musiker sind klassisch ausgebildete Gitarristen.

Sie haben ihr Studium an renommierten Musikhochschulen, unter anderem in Salzburg, Augsburg und Barcelona absolviert. Heute unterrichten die drei Musiker selbst das Studienfach Gitarre. In der gemeinsamen Formation bringt jeder seinen eigenen musikalischen Schwerpunkt ein – von der klassischen Konzertgitarre über den Jazz bis hin zum spanischen Flamenco – was auch den unverwechselbaren Klang des Trios prägt.

Wie gut eine derartige Kombination funktionieren kann, zeigte bereits der Auftakt mit einer Sonate der frühen Wiener Klassik, das Antonio Rosetti für Klavier, Violine und Violoncello schrieb. Rosetti, der eigentlich Franz Anton Rösler hieß und aus Böhmen stammte, war ein Zeitgenosse Mozarts.

Requiem
von Rosetti

Zu dessen Prager Trauerfreier wurde ein Requiem von Rosetti aufgeführt. Mit einem Medley der bekanntesten Kompositionen aus der Oper „Carmen“ von George Bizet erfolgte schließlich der Zeitsprung in die Romantik.

Die von Dimitri Lavrentiev komponierte Klangfantasie Space Odyssee“ wiederum katapultierte die Zuhörer in vier Sätzen von der Gegenwart bis in die Zukunft.

Dass so eine Reise ins Weltall mit vielen Gefahren verbunden sein kann und deshalb klanglich viel zu bieten hatte, versteht sich dabei von selbst. Es gab Stücke, die musikalisch Geschichten erzählten oder auch Brücken bauten.

Expressiv und dramatisch präsentierten sich die Spanischen Tänze des katalanischen Komponisten Enrique Granados (1867-1916). Mit dem berühmten „Libertango“ von Astor Piazzolla (1921–1992) erfolgte ein Moment der Entspannung und Wandlung vom traditionellen Tango hin zum modernen Tango Nuevo, melancholisch und mit klangvollen Jazz-Elementen.

Mit Henry Mancinis „Pink Panther Theme“ als Zugabe zeigte das „Alegrías Guitar Trio“, dass es in den unterschiedlichsten Stilrichtungen zuhause ist und auch den verspielten Rhythmus des Cool Jazz in einer ikonischen Filmmusik wunderbar beherrscht.

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