Nur Bach beim Orgelmittwoch

von Redaktion

Freudig, festlich und fröhlich

Kolbermoor – Bach zu hören, macht glücklich. So konnte man beim jüngsten Kolbermoorer Orgelmittwoch nur glücklich die Kirche Wiederkunft Christi verlassen, weil der Organist Josef Stahuber ein reines Bach-Programm spielte: Das Präludium und die Fuge in Es-Dur BWV 552 umrahmten die C-Dur-Trio-Sonate BWV 529. Diese Trio-Sonate ist ein dreisätziges Concerto, wobei der Kopfsatz ebenfalls dreiteilig ist und leitmotivisch von einer fanfarenartigen Dreiklangsbrechung durchzogen ist: Dreifaltigkeit allenthalben. Stahuber spielt so selbstverständlich und in so natürlichem Fluss, als wenn er den ganzen Tag Bach spielen würde. Und in der Tat hat er sich vorgenommen, in 20 Konzerten das gesamte Orgerlwerk Bachs zu spielen. Das Konzert in Kolbermoor war das achte davon.

Die Triosonate registrierte Stahuber so, dass man hörte, wie jede der drei Stimmen ein Eigenleben hat und wie doch alle harmonisch zusammenstimmen: Bachs musikalische Logik. Vor allem das wie ein Gesang registrierte Largo mit seinen feinziselierten und ausdrucksvollen Oberstimmen singt und sinnt in melodiösem Kontrapunkt vor sich hin. Das Präludium kommt rhythmisch straff, freudig-festlich mit fröhlichen Trillern daher, wobei es Stahuber gelingt, alle verschiedenen Teile organisch miteinander zu verbinden. Die fünfstimmige Fuge mit den drei Fugenthemen – wieder ein klingendes Dreifaltigkeitssymbol! – baute sich groß auf mit Strahlglanz und finaler Entschiedenheit: Bachs Logik ist auch mit den Sinnen zu fassen. Rainer W. Janka

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