Immer wieder werden wir gefragt, was der Name „Montagsinger“ bedeutet, wer das ist und ob man da mitmachen kann. Die Antwort ist sehr einfach: Seit Januar 2019 gibt es dieses monatliche offene Singangebot für alle, die gern singen oder es mit dem gemeinschaftlichen Singen ohne Leistungsdruck zur eigenen Freude einmal probieren wollen. Der Name kommt vom Wochentag, an dem dieses gesellige Singen stattfindet. Die Besucher kommen aus der Marktgemeinde Bruckmühl, der näheren und weiteren Umgebung, bis von Rosenheim und München. Mitmachen können alle, ohne Zwang zum Wiederkommen. Es ist auch kein Chor, wir singen im freien Volksgesang ohne feste Stimmverteilung, so wie jeder will und kann. Es kommen in der Regel 20 bis 40 Leute, Frauen und Männer – manche regelmäßig, manche sporadisch oder neu.
Das Angebot geht zurück auf den Winter 2018/2019. Bei der adventlichen Aktion „Weihnachtslieder Selber Singen“ sind Besucher auf mich zugekommen und haben angeregt, dass es auch außerhalb vom Advent im damaligen „Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern“ ein offenes monatliches Singangebot geben solle.
Am 14. Januar 2019 war es dann so weit! Folgende Ankündigung machte den Seminarraum im Volksmusikarchiv Bruckmühl voll: „Auf Anregung von Sängerinnen und Sängern versuchen wir heuer ein neues monatliches Angebot: Die ‚Montagsinger‘! In freier Runde sind die am Singen von Volksliedern interessierten Teilnehmer eingeladen, im Seminarraum des VMA mit Eva Bruckner und Ernst Schusser bekannte und weniger bekannte Lieder aus den Archivbeständen, Feldforschungen, Publikationen und aus der Liederwerkstatt (EBES) zu singen. Wunschlieder können rechtzeitig vorher angemeldet werden…“
Und es kamen zu unserer großen Freude immer wieder viele, ganz unterschiedliche Leute an den Montagen einmal im Monat zum Singen. Es waren jüngere und ältere dabei, Chorsänger und „Allerweltssänger“ – wie einer von sich sagte. Manche singen für sich, andere in der Familie und im Freundeskreis, wieder andere nahmen die Liedblätter mit für ihre eigenen Singkreise.
Am 10. Februar 2020 war das letzte „Montagsingen“ innerhalb des Archivgebäudes. Dann kam Corona. Von da an fanden die montäglichen Singabende im Garten des Volksmusikarchivs mit den vorgegebenen Schutzmaßnahmen und Abständen statt. Manche Bewohner des benachbarten gemeindlichen Altenheims kamen an den Zaun, sangen mit oder freuten sich am Singen. Für viele Menschen waren unsere musikalischen Angebote im Freien in der Corona-Zeit eine große seelische Hilfe, sie wirkten gegen Vereinsamung und Vereinzelung.
Nach unserem Renteneintritt 2020/2021 suchten wir einen Raum, in dem die „Montagsinger“ wieder zusammenkommen konnten. Die „Montagsinger“ haben ihre neue Heimat auf Vermittlung von Bruckmühler Gemeinderäten in Oberholzham gefunden.
Der damalige Bezirks-Volksmusikpfleger Leonhard Meixner hat viele ausgesonderte Liederblätter zur Verfügung gestellt – und seit 2025 auch viele Bücher aus der Arbeit des ehemaligen Volksmusikarchivs, die man kostenlos mitnehmen darf.
Der nächste Termin für die „Montagsinger“ ist am kommenden Montag, 17. November, um 19 Uhr im Gemeinschaftshaus von Oberholzham im nördlichen Teil der Marktgemeinde Bruckmühl. Die Betreuer des Gemeinschaftshauses stellen den Saal und die Getränke zur Verfügung, freundlich und unbürokratisch. Die Teilnehmer richten selber den Raum mit Tischen und Stühlen her und räumen auch wieder sorgfältig auf. Für die Anfahrt mit Autos sind genügend Parkplätze vorhanden.
„Erstbesucher“ werden beim Montagsingen herzlich aufgenommen, keiner muss vorsingen, alle singen miteinander! Am 17. November stehen neben den allgemeinen bayerischen und deutschen Volksliedern auch Lieder auf dem Programm, die schon in den Advent hineinblicken lassen: Da geht es um einfache Gesänge zum Klöpfelbrauch und auch um Nikolauslieder. Der „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ stellt kostenlose Liederblätter zur Verfügung. Ernst Schusser