Eine mörderisch gute Konzert-Lesung

von Redaktion

Autor Thomas Bogenberger präsentiert, unterstützt von Uli Bauer, seinen Krimi-Ermittler Hattinger

Prien Der Täter kommt immer wieder an den Ort des Geschehens zurück, so heißt es. Und so war es auch bei der humorvollen Krimilesung „Best of Hattinger – Für dich soll’s blaue Bohnen regnen 2.0“ . Viele Wiederholungstäter saßen im Publikum im Chiemseesaal und auf der Bühne Thomas Bogenberger mit Gitarre und Uli Bauer am Keybord vor schwarzblauem Hintergrund – passend zu blauen Bohnen, schwarzem Humor und mörderischen Songs.

Für seine „Best of“- Lesung hatte sich der Autor Thomas Bogenberger Auszüge aus seinen beiden ersten, ebenfalls verfilmten Romanen „Der Chiemsee Blues“ und „Hattinger und der Nebel“ ausgesucht. Vorher gab es aber einen musikalischen Einstieg mit einem Instrumetalstück aus der Feder Bogenbergers und einen kleinen Einblick, wie der Autor zum Krimischreiben zu seinem Hauptkommissar namens „Hattinger“ gekommen war, und warum dieser nicht wie ursprünglich angedacht Hartinger hieß und schon gleich gar nicht als Kommissar Ratzinger Mordfälle bei der Kripo in Rosenheim löste. Bei Letzterem hatten Mutter und Tante des Autors hatten heftig Veto eingelegt.

In den weiteren knapp zwei Stunden erzeugte Bogenberger Kopfkino. „Ostermayer senkte die Waffe auf Hattingers Brust. „Nein“ schrie Hattinger. „Ostermayer, bitte“, weiter kam Hattinger nicht. Ostermayer drückte ab. Eindumpfer Schlag zerriss die Stille. In dem Moment klingelte der Wecker“.

Mit subtilem Humor in der Stimme und sprachlich perfektem Rollenspiel ließ er die Romanfiguren in ihrem oberbayrischen Lokalkolorit aufleben und erweckte bei denen, die die Kimis noch nicht kannten, Lust auf mehr. Im kongenialen Zusammenspiel mit Uli Bauer wurde der Leseabend mit makaber-amüsanten und skurrilen Musikstücken aufgelockert. So regnete es blaue Bohnen anstelle von roten Rosen und der Kriminal-Tango wurde zum Kriminal-Tango mit tragischem Ende in der Therme.

Und auch das Publikum durfte aktiv werden. Mit Gongschlägen wurde es angekündigt, „das Lied über die ganz großen Themen Schuld und Sühne, Urteil und Vorurteil. Über einen Unhold, der in einem kleinen Dorf im Chiemgau sein Unwesen treibt, dessen Namen jeder kennt, aber den keiner fassen kann“ . Schon hier, bei den ersten Klängen der Ukulele erkannten die Zuhörer die Melodie von „The Lion Sleeps Tonight“ und dann kam schon die Auflösung des Rätsels: „Da Wimma war’s, da Wimma war’s, da Wimma war’s“ und angespornt von den beiden Musikern sag das Publikum lautstark mit. Und dann die Überraschung: „Da Wimma war’s ned!“ Und zu Schluss war es dann bei der letzten Zugabe, dem Stoipara-Jodler auch wieder mörderisch gut. Anita Berger

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