„Alle fangt an, wer singen kann …“

von Redaktion

Aus der Volksmusikpflege Angebote zum gemeinsamen Singen im Advent, zum Nikolausfest und Klöpfelbrauch

In der Region Rosenheim, gibt es im Advent viele Gelegenheiten zum Mitsingen von Volksliedern. Für die ersten zwei Wochen des Advents haben wir hier einige Angebote zum gemeinsamen Singen angeführt, bei denen es vor allem um die Freude am Singen geht – ganz ohne Perfektionsstreben und Leistungsdruck. In der Aktion „Natürlich Selber Singen“ will der „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ allen Menschen die Gelegenheit geben, ganz einfach mitzusingen. In dieser dunklen Zeit am Ende des weltlichen Jahres oder am Anfang des Kirchenjahres sind in unserer Heimat zahllose Lieder überliefert.

„Es wird ein Stern aufgehen / Immanuel mit Nam. / Ein Wunder wird geschehen, / Gott zündt ein Licht uns an.“

Dieses Lied haben Eva Bruckner und ich 1996 für unser gleichnamiges Adventspiel gemacht. Seither ist es in vielen Adventssingen und Gottesdiensten zu hören, heuer wohl auch beim bekannten „Salzburger Adventsingen“. Von den gemeinsamen „Singen im Advent“ in der Filialkirche von Mittenkirchen bei Bruckmühl ist dieses Adventslied hinausgeflogen nach Bayern, Österreich und auch Südtirol. Auch heuer singen wir es in Mittenkirchen gemeinsam an den Montagen im Advent (1., 8. und 15. Dezember), dazu viele weitere Adventslieder – und auch Gesänge zum Gedenken an den heiligen Nikolaus, den Kirchenpatron.

„Dem heiligen Nikolaus /

wollen wir heut / ein frohes Lied singen / in Frieden und Freud …“

Auch dieses Lied hat von Mittenkirchen aus den Weg zu den Sängern gefunden, so auch in das katholische Gotteslob (Nummer 839). Vor allem weltliche Nikolauslieder singen wir in der ersten Adventswoche, zum Beispiel in der Rosenheimer Fußgängerzone am Mittwoch, 3. Dezember, von 17 bis 18 Uhr. Erwachsene und Kinder singen gemeinsam auch „freche“ Nikolauslieder, die auf einem Blatt auch mit nach Hause genommen werden dürfen. Lautstark erklingt wie im vorigen Jahr wieder das „Heja, heja Nikolo, warst du bei de andern scho?“ Ein Beispiel, wie früher die Kinder ihr Unbehagen vor dem Besuch vom Nikolaus mit dem Kramperl verarbeitet haben.

„Wir ziehen daher / so spät in der Nacht, / denn heut ist die heilige / Klöpfelesnacht.“

Viele kennen dieses Lied, das im bayerischen Schulliederbuch der 1960er-Jahre gestanden ist. Der Brauch vom „Klöpfeln“, vom Ansingen des Weihnachtsfestes an den ersten drei Donnerstagen im Advent, wird heute wieder neu belebt. Früher gingen die armen Leute zum Klöpfeln und erhielten Lebensmittel, damit sie über den Winter kamen. Heute gehen vor allem Kinder – aber hin und wieder auch Erwachsene.

Wenn Sie, liebe Leser, Liederblätter für die Familie, für Kinder und Erwachsene brauchen, Lieder zum Advent, zum Nikolaus oder zum Klöpfeln, schreiben Sie an den „Förderverein Volksmusik Oberbayern“ (Telefon 08062/8078307, E-Mail ernst.schusser@heimatpfleger.bayern). Wir schicken Ihnen gern ein paar einfache Lieder zum Selbersingen. Oder Sie kommen am Morgen, am ersten Adventssonntag, von 14 bis 16 Uhr ins Büro des Fördervereins in Bruckmühl (Pfarrweg 11). Dort können Sie sich selber kostenlose Liederhefte und Bücher aussuchen – und wir singen gern mit Ihnen das ein oder andere Lied.

„Alle Jahre wieder / kommt das Christuskind / auf die Erde nieder, / wo wir Menschen sind.“

In der nächsten Ausgabe unserer 14-tägigen Volksmusik-Reihe kommt unsere Aktion „Weihnachtslieder Selber Singen“ ausführlicher dran, die für viele Leute im Verbreitungsgebiet der OVB-Heimatzeitungen eine feste Größe ist. Seit 2003 gibt es diese gemeinschaftlichen Singgelegenheiten der deutschen und bayerischen Advent- und Weihnachtslieder. Das „Oberbayerische Volksblatt“ war so etwas wie ein Geburtshelfer.

Schon in der ersten Adventswoche gibt es in der Region Termine jeweils um 18 Uhr (siehe Terminkasten). Es folgen dann Mühldorf (16. Dezember), Prien (17. Dezember), Rosenheim (18. Dezember), Au bei Aibling (19. Dezember), Waldkraiburg (21. Dezember) oder Wasserburg (22. Dezember). Ernst Schusser

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