Ein Künstler und ein Philosoph

von Redaktion

Kulturförderverein gedenkt Helme Heine

Prien – Bei der Jahresversammlung des Kulturfördervereins Prien gedachte man des verstorbenen Künstlers Helme Heine (1941 bis 2025), dessen letzte Ausstellung in der Galerie im alten Rathaus im Frühjahr 2024 zu sehen war. Heine stammte aus Berlin und wanderte nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Kunst in den 1960er-Jahren nach Südafrika aus. Er schrieb über 50 Kinder- und Jugendbücher, machte Theater- und Musicalarbeit für die Weltausstellung in Osaka 1970, gestaltete einen Themenpark für den Zoo in Hannover und hatte zahlreiche Ausstellungen in Europa, den USA und Asien.

Inge Fricke, Kuratorin der damaligen Ausstellung und Dritte Vorsitzende des Kulturfördervereins, erinnerte an die Eröffnungsrede des Künstlers im vergangenen Mai und zitierte Helme Heine, der im Ausstellungskatalog schrieb: „Mein Lebensglück fand ich in der Kunst, auch wenn Karl Valentin behauptete: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Wen das stört, der sollte Picasso zitieren: Die Kunst wäscht den Alltag von der Seele.“ Georg Klampfleuthner, Vorsitzender des Kulturfördervereins, fasste es treffend zusammen: „Heine war ein Künstler und Philosoph.“ Heine, einer der großen Bilderbuchkünstler der Gegenwart, war vor allem für seine Freunde Johnny Mauser, Franz von Hahn und den dicken Waldemar bekannt, war aber auch bei der Entwicklung der Figur des kleinen grünen Drachen Tabaluga beteiligt. In der Ausstellung in Prien waren nicht nur kindgerechte Zeichnungen zu bewundern. Ein Kinderbuch soll nicht nur Kinder, sondern auch ältere Geschwister und Erwachsene ansprechen, war seine Überzeugung. Mit „Requiem für die Neuzeit“ war die Ausstellung überschrieben.

Heine, der seit vielen Jahren die Sommer in seinem Haus am Simssee verbrachte, starb am 20. November nach längerer Krankheit in seiner Zweitheimat Neuseeland. Elisabeth Kirchner

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